Marshall hat mit dem Middleton einen neuen Bluetooth-Lautsprecher auf den Markt gebracht, den ich mir bereits länger gewünscht habe. Der Middleton ist wie eine große Version des Marshall Emberton, der uns im Test begeistert hat. Der Middleton bietet 60 Watt Musikleistung und ist wasserdicht. Wie sich der Lautsprecher schlägt, haben wir für euch herausgefunden.
Es ist das erste Mal, dass Marshall einen Lautsprecher dieser Art auf den Markt gebracht hat, zwar gibt es von der Marke größere Bluetooth-Lautsprecher, wie den Kilburn II, diese sind aber nicht wasserdicht und nicht so flexibel einsetzbar.
Technische Daten
Im Verhältnis zur Leistung ist der Middleton recht kompakt, mit einer Länge von 23 cm und einer fast quadratischen Form mit +- 10 cm langen Seiten ist der Lautsprecher nur minimal größer im Vergleich zur JBL Charge 5, bietet aber mit insgesamt 60 Watt, also 20 Watt mehr Musikleistung als der Konkurrent.
Das schlägt sich dann beim Gewicht nieder, der Marshall wiegt nämlich 1,8 kg, ist also kein Fliegengewicht. Um besser transportiert werden zu können, gibt es hier eine Gummischlaufe im Lieferumfang, welche nach Belieben montiert werden kann.
Der eingebaute Akku sorgt für eine Spielzeit von bis zu 20 Stunden, aufgeladen wird der Lautsprecher mit USB-C in 4,5 Stunden. Bereits nach 20 Minuten könnt ihr aber schon wieder weitere 2 Stunden kabellos Musik genießen. Über den USB-C-Eingang könnt ihr den Lautsprecher aber auch als Powerbank benutzen, mit einem passenden Kabel könnt ihr euer Smartphone so unterwegs aufladen.
Das Gehäuse ist das bei Marshall-Lautsprechern bereits bekannte Konstrukt aus Gummi in Lederoptik und Metallgitter. Das macht auch hier wieder einen sehr unverwüstlichen Eindruck. Bisher gibt es hier nur die Farbe „Schwarz und Messing“, die aber wie auch bei den kleinen Geschwistern Emberton und Willen sehr edel aussieht. Marshall wird hier dem eigenen Namen gerecht und baut einen Lautsprecher, der auch in dieser Größe an die ikonischen Designs der Gitarren-Amps erinnert. Auf der Unterseite ist der Lautsprecher nochmal extra gummiert, sodass er sich auch bei voller Lautstärke nicht von der Stelle bewegt.
Wie bereits erwähnt, der Middleton ist wasserdicht, nach IP67 ist er also gegen Staub und Wasser geschützt und verzeiht damit jetzt deutlich mehr, als die bisherigen „großen“ Lautsprecher von Marshall.
Neben dem USB-C-Anschluss findet sich auch noch ein Klinken-Eingang.
Ein Mikrofon ist nicht verbaut.
Wir haben es jetzt schon mehrfach erwähnt, der Marshall Middleton hat eine Gesamt-Musikleistung von 60 Watt, aber wie setzt sich das zusammen?
Verbaut sind zwei aktive 3 Zoll Bassmembranen, die jeweils mit 20 Watt Leistung angegeben sind, um die Höhen kümmern sich zwei 3/5 Zoll Lautsprecher, welche jeweils 10 Watt leisten. Zusammen also 60 Watt. Unterstützt werden die vier Lautsprecher durch zwei passive Membranen, die an den Seiten sitzen. Wie bei beinahe allen Marshall-Lautsprechern ist aber auch der Middleton als 360 Grad Lautsprecher gebaut. Je eine der Hoch- und Bassmembran zeigen also nach vorne und nach hinten. Wie das klingt, dazu später mehr.
Was kann der Middleton?
Besonders viele Funktionen abseits der Musikwiedergabe unterwegs bietet der Middleton nicht – das braucht er aber auch nicht. Doch ein paar Features gibt es dann doch:
Als Erstes hätten wir da mal den Stackmodus, mit dem ihr beliebig viele Middletons miteinander verbinden könnt. Damit wird eine kleine Party ganz schnell zu einer großen Party.
Dann gibt es einen Equalizer, dieser lässt sich sogar am Gerät selbst über Tasten einstellen. Einmal könnt ihr den Bass regeln und dann noch die Höhen. Den aktuellen Status zeigt euch das LED-Leuchtenband an. Dieses Design-Element gibt es bei vielen der Marshall-Lautsprechern, hier hat es aber nochmal ein Update bekommen. Neben dem Akkustand kann es nun auch die Lautstärke visualisieren sowie eben den Stand der EQ-Regler.
Alternativ lässt sich aber auch der EQ über die Marshall App steuern, mit der auch der Middleton kompatibel ist.
Hier lassen sich zudem der Stackmodus konfigurieren, Softwareupdates installieren und eben der zwei Kanal EQ regeln.
Der Marshall Middleton kann mit zwei Smartphones gleichzeitig die Bluetooth-Verbindung halten, so kann man ohne lange Wartezeiten das Gerät wechseln.
Gesteuert wird er auch hier zentral wieder über den goldenen Knopf auf der Oberseite. Dieser lässt sich nicht nur nach unten drücken, sondern auch zu den Seiten, womit man dann die Lautstärke wählen kann, oder durch Musiktitel skippen kann. Für Bluetooth gibt es eine eigene Taste. Wer Produkte von Marshall kennt, der kennt auch diese Steuerung. Sie kommt inzwischen bei recht vielen Produkten des Herstellers vor, und hat sich auch bei uns im Test als schlichte aber funktionale Lösung bewährt.
Der Sound: So klingt der Marshall Middleton
Neben dem ikonischen Design ist der Fokus ganz klar auf dem Sound, doch wie klingt der Marshall Middleton? Ob einem ein Klangbild gefällt, oder nicht, ist wie immer Geschmackssache.
Gleich vorweg, für mich ist der Klang des Marshall Middleton einer der besten, die ich bei Bluetooth-Lautsprechern kenne. Aber der Reihe nach, denn wie immer, ist es nicht alles ganz so einfach.
Wie man an der Leistungsverteilung schon gut ablesen kann (10/20), ist ein Fokus das Volumen im Bassbereich. Bei Lautstärken bis etwa 80 Prozent der Gesamtlautstärke bietet der Lautsprecher einen fantastischen Klang, der gleichermaßen druckvoll wie detailliert ist. Je weiter man von 80 Prozent Richtung 100 Prozent Lautstärke geht, desto mehr wird der Klang dann gedrückt. Gerade der Bass leidet im Volumen natürlich, dafür ist der Lautsprecher einfach nicht mehr groß genug.
Allerdings ist der Lautsprecher dann auf 100 Prozent auch verdammt laut, besonders für die Größe. Wie laut hängt allerdings von einer Sache ganz besonders ab, steht der Lautsprecher in der Mitte einer Wiese, oder vor einer Wand? Aufgrund des 360 Grad Designs wird man selbst schließlich immer nur von der Hälfte der Lautsprecher beschallt, die andere Hälfte geht zur falschen Seite raus. Steht hier keiner, ist das natürlich in vielen Situationen wahlweise Energieverschwendung oder Belästigung vom Nachbarn. Stellt man den Lautsprecher nun aber vor eine Wand, wird der Sound der rückseitigen Lautsprecher reflektiert, so kommt man dann in den Genuss der ganzen Leistung. Das klingt negativer, als es gemeint ist, schließlich ist es genau diese Bauart, die derart viel Leistung bei der Größe überhaupt erst möglich macht – seid euch dieser Logik aber bewusst.
Dank des Equalizers kann man den Klang auch weiter verfeinern, zwar gibt es nur zwei Regler für Bässe und Höhen, dafür versteht das jeder, der auch nur einen Hauch von einer Idee hat, wie Musik und Audio funktionieren.
Nach wie vor: Klang ist Geschmackssache, und wie ein Lautsprecher klingt, hängt auch von der gehörten Musik ab. Natürlich ist die Marke Marshall hier etwas vorbelastet, in den Köpfen vieler ist Marshall = Rock – doch Rockmusik wirklich gut wiedergeben zu können, ist schwieriger, als die meisten denken. Will man hier nicht einfach matschigen Lärm bekommen, bedarf es wirklich guter Lautsprecher. Auch deshalb sind die Marshall-Lautsprecher wirklich gut, doch das macht sich nicht nur bei Rockmusik gut. EDM profitiert massiv von den tragenden Bässen, aber dank des sehr detailreichen Klangs macht auch Klassik-Musik auf dem Middleton wirklich Spaß – und das kann man nun wirklich nicht über viele Bluetooth-Lautsprecher sagen. Der Middleton macht also in vielen Genres Spaß, egal ob Pop, Jazz, Klassik oder EDM – und nicht nur bei Rock.
Emberton in groß: ich liebe es!
Für mich ist der Marshall Middleton ziemlich genau das, was ich mir gewünscht habe: ein Marshall Emberton in groß. Wer nun einfach auf die Lautstärke achtet, der bekommt für den Preis natürlich auch schon eine JBL Xtreme 3, lauter ist diese, besonders weil 100 Watt Leistung und keine 360 Grad Sound. Wer aber nach besonderem Klang sucht, der ist beim Middleton besser beraten und bekommt einen Lautsprecher mit einem ikonischen Design, der zumindest uns echt Spaß macht.
- Habe den donnerndsten tragbaren Sound immer mit dabei
- Dank seines kultigen und doch robusten Designs macht sich Middleton ideal auf Ihrem Regal und ist dennoch ideal für jedes noch so schlammige Festival-Wochenende
- Mit Middleton und über 20 Stunden tragbarer Spieldauer bei nur einer Akkuladung muss die Party nie enden
- Verbinde Ihren Middleton mit anderen Middleton Lautsprechern und verstärke Ihre Musik mit dem Stack-Modus
- Mit Middleton können Sie direkt in Ihre Musik eintauchen, einfach koppeln und los geht’s. Wenn Sie Ihren Sound individuell anpassen möchten, können Sie den Bass und die Höheneinstellungen schnell und einfach mit dem Regler auf dem Lautsprecher ändern – oder lade die App herunter und steuere Ihre Musik per übers Handy
The Review
Marshall Middleton
Der Marshall Middleton verbindet ein ikonisches Design mit einem fantastischem Klang.
PROS
- Fantastischer Klang
- Equalizer
- Sehr edles Design
CONS
- Mit 1,8 KG nicht leicht
Review Breakdown
- Klang
- Verarbeitung
- Features
Also, ich habe 2 Middleton zu Hause und kann sagen, der Klang ist bombastisch. Ich habe auch 2 Beolit15, welche im Klang nicht nachstehen, diese vielleicht auch ein bisschen „runder“ klingen. ABER: diese sind nach 1 Stunde Musikhören (bei ca. 60% Lautstärke) ohne externe Stromquelle einfach leer (trotz neue und leistungsstärkere Akkus, ihr braucht mir also über Laufzeiten nichts erzählen). Mich interessiert an den Middelton der Klang in Bezug auf die Laufzeit, sowie der Transport. Und da stehen die momentan ganz weit vorne. NUR: ich kriege diese momentan NICHT mit dem Handy gekoppelt. Im Bericht wird beschrieben, dass beliebig viele Middelton gekoppelt werden können. Hat der Verfasser des Berichtes dieses auch getestet? Und wenn „ja“, mit welchen Geräten? Meine beiden sind an Samsung und Sony gescheitert. Ich glaube aber, dass dies ein behebbarer Bug ist und wahrscheinlich in Kürze Geschichte sein wird. Denn an meinem Laptop geht es….
Moin Frank,
bezüglich des Verbinden mit mehreren Middletons, dabei handelt es sich um den sogenannten Stack Modus. Dieser wird nicht über die Bluetooth-Einstellungen deiner Geräte aktiviert, sondern über die Marshall App oder über die Lautsprecher selbst. Du verbindest dich dann mit einem Lautsprecher, und die Lautsprecher verbinden sich dann untereinander. Siehe dazu den Englischen Help Artikel von Marshall: https://support.marshallheadphones.com/hc/en-us/articles/12513123039377-How-to-Middleton-Stack-mode
Ich hoffe, das hilft dir.
Viele Grüße
Fynn von FirstReview
Moin Fynn,
ich habe genau diese Verknüpfung vermutet, dass sich die Lautsprecher erst untereinander verbinden und ich zu dem „Master“ die Verbindung mit Bluetooth aufnehme (und das habe ich auch schwer gehofft, um auch gleichzeitig meine Beo´s mit koppeln zu können :-)). Und heute morgen: man glaubt es kaum: die Verbindung ging so statten, wie gewünscht. Meine Kopplung funktionierte (auch wenn ich nichts anderes wie die letzten tage gemacht hatte). Die gekoppelten Lautsprecher hören sich super an und erfüllen die an sie gestellte Aufgabe. Unter 100%-Last schwächelt der Ton ein bisschen, aber das ist nicht das Ziel. Also Korrektur: Kopplung geht!!!! Ich vermute mal, dass ich wohl immer durch „Mehrfachdrücken“ der Bluetooth-Taste die Kopplung wieder ausgeschaltet hatte.
Und vielen Dank für deine Unterstützung!!!!
Viele Grüße aus Lünen
Frank