Riders Republic ist der Nachfolger des 2016 erschienenen Wintersportspiels „Steep“, beide aus dem Hause Ubisoft. Während Steep nur im Winter angesiedelt war, ist Riders Republic jetzt auch im Sommer angekommen, bietet aber weiterhin auch Wintersportarten. Zu entdecken gibt es ein Mashup vieler bekannter US-amerikanischer Nationalparks, welche einfach zusammengelötet wurden. Doch lohnt sich der Titel? Wir haben es für euch herausgefunden.
Forza Horizon, nur ohne Autos
Riders Republic feiert die Freiheit, zu tun, was man will. Alles ist sehr bunt, laut und etwas schrill. Dabei lässt einem das Spiel gerade am Anfang sehr wenig Freiraum, schließlich soll man ja alles sehen. Wenn man also bei nächstbester Gelegenheit einfach mal die Umgebung erkunden möchte, setzt das Spiel dem immer wieder ein Ende, denn man muss ja am nächsten Wettbewerb teilnehmen, und wird dann passend auch einfach schon mal teleportiert.
Die Figuren, die das Spiel einem vorstellt, haben alle ihre ganz eigene Art, ob das gut passt, müsst ihr selbst beurteilen. Ob man möchte oder nicht, die Figuren melden sich immer wieder bei einem, quatschen einen voll und erzählen einem, was sie so alles Tolles machen. Das kann bisweilen ziemlich nervig sein.
Zwar kann man im Zen-Modus einfach die Umgebung erkunden, andererseits werden dann alle möglichen Boni nicht mehr gespeichert, was auch nicht wirklich sinnvoll ist. Rennen gibt es hier auch keine.
Riders Republic ist keine Simulation
Auch wenn es vielleicht ein bisschen so rüberkommt, Riders Republic ist keine Simulation. Zwar spielen sich die unterschiedlichen Sportarten mit einem Controller sehr gut, trotzdem wird hier kein realistisches Gameplay simuliert. Das ist auch ganz gut so, denn andernfalls würde man die ganze Zeit nur scheitern. So macht es einfach Spaß, sich mit Ski einen Berg hinunterzustürzen, mit einem Mountainbike einfach einen Wasserfall herunterzufahren, oder Dinge zu tun, die ihr im richtigen Leben mit Sicherheit nicht überleben würdet.
Die einzelnen Sportarten sind alle gut herausgearbeitet, umso mehr Rennen ihr meistert, umso bessere Ausrüstung bekommt ihr. Einen Unterschied merkt ihr hier oft bei den typischen Eigenschaften, ein Fahrrad ist zum Beispiel schneller oder wendiger, bei Skiern ist das im Verhältnis ähnlich.
Spielerisch bekommt man relativ schnell einen Eindruck dafür, wie sich die verschiedenen Sportgeräte verhalten, so dass es relativ einfach ist, hier beispielsweise auch relativ schnell irgendwelche Tricks zu machen. Hierfür gibt es teilweise extra Punkte.
Die Open World und die Grafik
Riders Republic hat natürlich auch wieder eine großartige Open World, sie würfelt viele der bekannten US-Nationalparks zusammen, darunter der Yosemite Nationalpark, Canyonlands, der Zion Nationalpark und ein paar weitere.
Auf der Karte sind hier unter anderem auch die größten Highlights eingezeichnet, und es gibt auch bei einigen Schauplätze kurze Clips, bei denen ihr einen Moment innehalten könnt.
Nun hatte ich das Glück, 2019 durch viele der genannten Nationalparks gereist zu sein, und was soll ich sagen, aus der Distanz sieht das Spiel teilweise ziemlich gut aus. Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, an welchen Stellen die Karte jetzt nachgebaut wurde, und wo man sich dann doch etwas Interpretationsspielraum gelassen hat. Straßen und Parkplätze sind teilweise detailgetreu nachgebaut, schöne enge Täler wirken teilweise aber deutlich zu breit, und es führen satt Trails, breite Fahrwege hindurch. Das passt teilweise nicht so gut zusammen.
Als Beispiel: Im Yosemite Nationalpark ist einer der bekanntesten Wanderwege der „Mist Trail“, welcher an zwei Wasserfällen vorbeikommt. In der Realität eine Idylle, im Spiel fehlt der Wanderweg, im oberen Teil gibt es einen Autoweg, dieser wirkt für das Tal aber völlig deplatziert. Auch fehlt es an Details, es gibt viel zu wenig Steine und Bäume, und die Felsen haben nur sehr grob die Form des Tals, Strukturen fehlen komplett.
Sehr schade, denn gerade auf diese Details kommt es für mich in einem Spiel wie diesem auch an. Aber auch hier, im unteren Teil des Tales sind die Fahrwege wieder exakt wie im Original.
Die genannten Nationalparks leben aber natürlich auch unter anderem durch ihre riesigen Felsmassive, welche teilweise grau, teilweise aber auch sandsteinfarben sind. Trotz Grafikeinstellungen auf Ultra sehen einige der Nationalparks aber ziemlich verwaschen aus. Der Fokus liegt hier auf den 50m um den Spieler herum, aber weniger auf die 500m entfernten Berge.
Fazit
In Riders Republic könnte man sich in der großen Open World verlieren, würde einem das Spiel nicht ständig dazu drängen, am nächsten Rennen teilzunehmen. Die Karte entspricht vielen US-Nationalparks, was uns sehr gefallen hat. Leider fehlen hier Details. Die verschiedenen Sportarten sind gut herausgearbeitet, sind keine Simulation, machen aber trotzdem eine ganze Menge Spaß.
Wer das Spiel im Rahmen von Ubisoft+ ohne zusätzliche Kosten einfach mal ausprobieren kann, der sollte das tun. Wer darüber nachdenkt, sich das Spiel zu kaufen, sollte hier vielleicht noch ein paar Wochen warten, bis nicht mehr die UVP von, je nach Plattform, 60–70 € verlangt wird.
- In schneebedeckten Bergen oder tiefen Canyons können Sie die herrlichen Reiseziele, der amerikanischen Nationalparks erleben
- Die Spieler / Spielerinnen bestreiten in Riders Republic ihren eigenen Weg. Sie erhalten beim Aufstieg neue Ausrüstung und können ihren Spielcharakter individualisieren
- Den Spielern / Spielerinnen wird eine breite Auswahl diverser Mehrspieler-Modi, wie Trick Challenges, Mehrspieler-Arenen, Online Cups und viele weitere geboten
- Auch spielbar auf Xbox Series X