Heute stellen wir euch Kopfhörer vor, die auf mehr als eine Art besonders sind. Die JBL Tour Pro 2 sind JBLs aktuelle Flaggschiff-In-Ear-Kopfhörer. Ganz besonders auffällig ist dabei das Farbdisplay, das sich auf der Vorderseite des Case befindet. Doch bietet das wirklich einen Mehrwert und wie schlagen sich die Kopfhörer sonst so? Wir haben die JBL Tour Pro 2 für euch gründlich getestet und in diesem Testbericht erfahrt ihr alles, was ihr wissen müsst.
- Eindrucksvoller JBL Pro Sound: Die kabellosen In-Ear Kopfhörer überzeugen mit ihren kraftvollen Bassklängen und dem JBL Spatial Sound für ein räumliches Klangerlebnis
Schickes Design
Die JBL Tour Pro 2 kommen sehr schick daher, das Case ist aus mattem, leicht gummiertem Plastik und fasst sich sehr schön an. Das Display auf der Vorderseite, ein Hochglanz-Rand rund um die Öffnung mit eingraviertem „Tour“, rundet das Case ab und macht einen edlen Eindruck. Die Kopfhörer selbst setzen diese Design-Sprache fort. Hochwertig, schick und trotzdem sehr bequem, bei uns sitzen die Kopfhörer hervorragend im Ohr, dank der Form kann man sogar einigermaßen gut auf den Kopfhörern schlafen, was nur sehr selten möglich ist.
Aufgeladen wird über USB-C oder kabellos, eine Ladung reicht für 8h Musik mit eingeschaltetem ANC, ohne kommt ihr sogar auf bis zu 10h, ein fantastischer Wert, der sich bei mittlerer Lautstärke in der Praxis bestätigt hat. Mit dem Case sind bis zu 40h Musik möglich.
Natürlich ist auch hier eine aktive Geräuschunterdrückung verbaut, zusätzlich auch noch eine Passthrough-Funktion und ein adaptiver Modus. Alle drei sind nicht wirklich Weltklasse, da bekommt ihr bei anderen Herstellern in dieser Preisklasse leider mehr geboten, schlecht ist aber gerade das ANC jedoch auch nicht.
Die Kopfhörer arbeiten mit Bluetooth der Version 5.3, weiterhin sind sie spritzwassergeschützt nach IPX5.
Neben einem USB-C-Kabel befinden sich insgesamt drei Größen der Silikon-Aufsätze im Lieferumfang, das ist nicht besonders viel, reicht aber für die meisten Ohren.
Verbaut sind sechs Mikrofone, für ANC, den Transparenzmodus und zum Telefonieren.
Ganz besonders fällt aber natürlich das 1,45-Zoll-Display ins Auge, welches auf der Vorderseite des Case eingelassen ist.
Das Display im Case
Die ganz große Frage, die man sich bei den JBL Tour Pro 2 stellen muss, wer braucht so ein Display? Schauen wir uns also an, was es euch bietet.
Das Display funktioniert wie euer Smartphone mit Touch und reagiert auch so. Es hat einen Sperrbildschirm und dann Seiten, durch die ihr durchblättern könnt.
Als Erstes könnt ihr euch die Musik-Steuertasten anzeigen lassen und so die Musik starten oder pausieren sowie vor- oder zurückspringen. Auf der nächsten Seite kommt die Lautstärke, dann die ANC-Einstellung, EQ (mit Standardprofilen und einem Custom-Profil aus der JBL App), ein Timer, 3D-Audio, Displayhelligkeit, Hintergrundauswahl für den Sperrbildschirm, Gesprächserkennung, Auto-Play/Pause, Einstellung für Benachrichtigungen, eine Möglichkeit, die einzelnen Kopfhörer zu finden, und eine Taschenlampe (weißer Bildschirm).
Soweit dazu, ein paar mehr Details: Grob unterteilen lässt sich das Menü in Einstellungen für die Kopfhörer, Einstellungen für das Case und Zusatzfunktionen.
Die Steuerungsmöglichkeiten sind ganz nett, lassen sich aber meist auch an den Kopfhörern selbst oder über das Smartphone steuern.
Das Display kann euch Benachrichtigungen von eurem Smartphone anzeigen, das klappt mit Android und iPhone, mehr als bei einer Smart Watch seht ihr hier aber nicht.
Grundsätzlich merkt man: JBL denkt sich das wohl so, dass man das Case auf dem Tisch vor sich liegen hat, während man Musik hört. Hier kann das Case eine nette Spielerei sein, sonst ist der Griff zum Smartphone oft nicht weiter als zum Case.
So klingen die JBL Tour Pro 2
Besonders wichtig ist bei Kopfhörern aber natürlich der Klang, und es sei wieder gesagt, Klang ist sehr subjektiv, hier also unser Empfinden:
Wir sind vom Klang der JBL Tour Pro 2 leider sehr enttäuscht, in der Vergangenheit konnten wir euch die Kopfhörer von JBL immer relativ gut empfehlen, da sie i.d.R. eine sehr gute Preisleistung bieten. Hier stimmt aber die Leistung nicht, und der Preis noch viel weniger. Werden wir konkret.
Wie schon beschrieben sitzen die Kopfhörer bei uns sehr gut im Ohr, vom Klang her bieten die Kopfhörer im Bassbereich einen teilweise schon fast übersatten Bass, der dadurch aber schön druckvoll ist. Mit dem Klang bei den Mitten und Höhen sind wir aber leider gar nicht zufrieden. Die Höhen wirken schnell scharf und ausgefranst. Details bleiben in den Mitten wie Höhen nahezu komplett auf der Strecke, was den Klang bei etwas höherer Lautstärke schnell unangenehm werden lässt.
Über den EQ lässt sich zwar ein bisschen was kaschieren, das ist aber nicht Sinn und Zweck der Übung.
Anders formuliert: Wir sind von dem Klang so enttäuscht, dass wir uns extra ein zweites Paar besorgt haben, um einen Fehler bei unseren Exemplar ausschließen zu können. Leider hat sich das Verhalten bestätigt.
Und das ist sehr sehr seltsam, JBL baut seit Jahren ausgezeichnete Kopfhörer, aber für 140 Euro bekommt ihr mit den JBL Live Pro 2 TWS weit bessere Kopfhörer, vom selben Hersteller.
Fazit
Bedauerlicherweise haben uns die JBL Tour Pro 2 sehr enttäuscht, das Case ist eine nette Idee, die ihr aber teuer bezahlt. Es bietet kaum einen echten Mehrwert und sorgt aber für einen hohen Preis. Selbst wenn man hypothetische 100 Euro für das Case vom Verkaufspreis abzieht, bekommt ihr immer noch Kopfhörer, die enttäuschenderweise schlechter klingen als die hauseigene Konkurrenz. Sehr schade, aber hier müssen wir euch dringend von einem Kauf abraten.