Heute geht es um Apples Vorstellung von einem Smart-Home. Alles was man über HomeKit wissen muss.
Apple wollte 2014 einen Standard schaffen, der es ermöglichen soll einfach ein Haus in ein „Smart Home“ zu verwandeln.
Erstmal zu den Begrifflichkeiten: Unter einem Smart Home versteht man ein Haus, welches man mit der Hilfe von IoT (Internet of Things) möglichst über ein Protokoll steuern und automatisieren kann. Zu den IoT Geräten können dabei alle Geräte in einem Haus zählen, vom Lichtschalter bis zur Waschmaschine.
Warum ein Protokoll?
Angenommen man hat ein Haus komplett ausgestattet mit smarten Geräten, Schaltern und Lampen. Dann ist es sehr wahrscheinlich, dass man diese von mindestens einer Hand voll verschiedener Hersteller gekauft hat. Nur wenige Hersteller haben ein so breites Portfolio um damit ein komplettes Haus auszustatten. Die Folge ist klar, jeder Hersteller setzt auf eigene Standards, was entsprechend auf dem eigenen Smartphone für ebenso viele Apps wie Hersteller sorgt. Wie unpraktisch das ist, sollte klar sein.
Um dieser Entwicklung vorzubeugen und eigenen Kunden das leben zu erleichtern, hat Apple dann also im September 2014 HomeKit Vorgestellt.
Welches Portfolio kann man mit HomeKit abdecken?
HomeKit ist nur langsam gewachsen, Hintergrund war und ist, dass jeder Hersteller seine Hardware bei Apple Zertifizieren lassen muss. Das Zertifikat hat Apple allerdings schon Jahre vorher etabliert, MFi, vormals „Made for iPod / iPhone / iPad“ hat Apple bereits für Zubehör-Hersteller für die, im Namen vorkommenden, Geräte gegründet. Nachteil ist, dass jedes Produkt entsprechenden Vorstellungen von Apple gerecht werden muss, außerdem ist die Lizenzierung natürlich mit kosten verbunden.
Dementsprechend mager fällt das Portfolio aus, es hat sich zwar in den letzten Jahren verbessert, dennoch hat man nur eine überschaubare Auswahl an Herstellern.
Apple listet auf:
Fernseher, Lautsprecher, Licht, Schalter, Steckdosen, Thermostate, Fenster, Ventilatoren, Klimatisierung, Luftbefeuchter, Luftreiniger, Sensoren, Empfänger, Sicherheitssysteme, Schlösser, Kameras, Türklingeln, Garagentore, Rasensprenger und Bridges.
Neue Freiheiten, neue Geräte!
AppleTV App
Apple hat 2019 angefangen, einige Dienste freizugeben die bislang Apple-Hardware vorbehalten war. So gibt es ganz neu die ersten Smart-TVs, die die AppleTV App und AirPlay2 unterstützen. Hier ist das Rollout im vollen Gange. Zu den Herstellern, die AirPlay 2 auf dem TV unterstützen oder demnächst unterstützen gehören unter anderem: LG, Sony, Samsung und VIZIO. Jeweils mit ausgewählten Modellen.
AirPlay 2
AirPlay 2 ist auch noch recht neu, dies ist ein Multi-Room-Lautsprechermanagement, mit dem sich der gleiche Ton Synchron auf mehreren Lautsprechern abspielen lassen. Zu den Herstellern gehören Bang & Olufsen, Bowers & Wilkins, Denon, KEF, Libratone, Yamaha und weitere.
Diese beiden Protokolle sind zwar auch getrennt zu sehen, fügen sich aber in die HomeKit-Landschaft ein. AirPlay (1. Generation) ist im übrigen nicht integiert.
Licht und Lampen
Beim Licht wird es spannend. Hier gibt es eigentlich schon ewig Hersteller, die Anzahl ist aber auch erst in den letzten Jahren größer geworden. Man muss hier unterscheiden zwischen den Lampen die direkt Kommunizieren und denen, die über eine Bridge angeschlossen werden müssen. Für letzteres wäre Phillips Hue ein Beispiel. Sogar IKEA hat seit kurzem Smarte Lampen.
Schalter
Beim Schalten gibt es leider wenige Schalter, die ich so richtig gut finde. Meistens ersetzen diese nicht vorhandene Unterputzschalter, sondern sind zusätzlich anzubringen. Für den Deutschen Markt ist die Auswahl sehr begrenzt, nennenswert ist höchstens Koogeek.
Steckdosen
Hier sieht es ähnlich schlecht aus, für den Deutschen Markt sind eigentlich nur Elgato Eve und Koogeek Smart Plug zu nennen. Beide habe ich auch im Einsatz.
Thermostate
.. laufen in den meisten fällen nur über eine Bridge, Eve Energy ist da vielleicht noch eine Ausnahme.
Und das geht so weiter…
Bei den meisten Kategorien sind die Produkte entweder nur angekündigt oder in Deutschland nicht verfügbar.
Einziger Hoffnungsschimmer sind Bridges. Einige Produkte fallen bei der Auflistung auf Apple.com hinten runter, da zum Beispiel Gardena, tado und so weiter nur ihre Bridges Zertifizieren lassen, nicht aber die Endgeräte.
Außerdem gibt es noch Bastellösungen, siehe HomeBridge – Bericht Folgt
Fazit
Apple hat zwar eine potente Plattform geschaffen, aufgrund von aufwendigen Zertifizierungsprozessen, gibt es aber nur wenig Hardware, welche zusätzlich auch häufig sehr viel teurer ist, als bei Amazon oder Google kompatiblen Geräten.