Weltmarktführer DJI hat am heutigen Dienstag eine neue Drohne vorgestellt, dabei handelt es sich aber nicht um eine Weiterentwicklung einer bestehenden Drohne, sondern um eine komplette Neuentwicklung. Die DJI FPV stellt eine Kombination aus einer teuren Racing-Drohne und einem VR-Headset dar.
Fliegen neu definiert
Die neue Drohne wird von DJI mit dem Slogan „Fliegen neu definiert“ beworben, gemeint ist damit die Art, wie man mit einer Sportdohne fliegt. Während man mit klassischen Drohnen oft geradeaus fliegt, um möglichst schöne und ruhige Aufnahmen zu gewährleisten, fliegt man mit einer Sport-Drohne oft um Ecken, zwischen Hindernissen hin und her, macht Loopings und so weiter. Nicht nur der Anspruch an den Piloten wird hierbei also geändert, für eine schöne Kamerafahrt ist die neue Drohne eher nicht geeignet. Dafür kann man wilde Verfolgungsjagden aus einer actionreichen Perspektive verfilmen, ohne gleich einen Helikopter mieten zu müssen.
Die Aufnahmen lassen sich dabei tatsächlich ziemlich gut sehen, zwar hängt die Kamera nur an einem Einachs-Gimbel, sie löst aber mit 4K auf und filmt mit 60 FPS. Das Sichtfeld beträgt 150°, das entspricht im 35-mm-Format: 14,66 mm. Die Kamera hat eine f/2.8 Blende.
Im Gegensatz zu anderen DJI-Drohnen wird die neue FPV gemäß ihres Namens nicht mit einem Smartphone, sondern über ein FPV- / VR-Headset gesteuert. Dies ermöglicht auf der einen Seite dem Piloten ein sehr intensives Erlebnis, auf der anderen Seite kann er so die Umgebung der Drohne besser wahrnehmen, und so auch schnelle und komplexe Manöver fliegen.
Wie ein Flug mit der DJI FPV aussehen kann, hat Heise Online bereits auf dem Messegelände Hannover gezeigt:
Weitere technische Daten
Die DJI FPV ist deutlich größer und schwerer als typische Racing-Drohnen, mit fast 800g Startgewicht ist sie nochmal 300g schwerer als eine DJI Mavic Air, dabei sind beide fast gleich groß. Der Grund für das deutlich höhere Gewicht liegt dabei in der deutlich höheren Leistung, zwar haben beide Drohnen eine Flugzeit von circa 20 Minuten, allerdings ist der Akku bei der neuen DJI-Drohne deutlich größer.
Beeindruckend: Der offizielle Topspeed liegt bei circa 140 km/h, in 2 Sekunden beschleunigt die Drohne von 0 auf 100 km/h, damit kann man auch Autos gut hinterherfliegen. Die Reichweite liegt in den USA bei 10 km, in Europa laut Herstellerangaben bei 6 km.
Neben der Drohne befindet sich im Lieferumfang auch die neue DJI FPV Goggles V2, die Datenbrille empfängt die Daten direkt von der Drohne. Gut fürs Gewicht auf dem Kopf, der Akku kann mit einem langen Kabel einfach in die Hosentasche gesteckt werden. Außerdem wird ein normaler angepasster Controller mitgeliefert, noch intensiver ist die optional erhältliche DJI-Bewegungssteuereinheit, dies ist ein Controller, mit dem die Drohne über Handbewegungen gesteuert werden kann.
Nichts für jeden
Die DJI FPV ist mit Sicherheit nichts für jeden, zwar bietet die Drohne verschiedene Sicherheitsmechanismen zur Notbremsung und Kollisionsvermeidung, trotzdem ist diese Drohne nochmal deutlich sportlicher als die herkömmlichen Drohen. Dies dürfte durchaus ein gewisses fliegerisches Können voraussetzen. Für schöne Urlaubsvideos ist sie weniger geeignet, dafür für actiongeladene Sportaufnahmen. Verkauft wird sie ab sofort für ca. 1350 €, ein durchaus angemessener Preis im Vergleich zu anderen Modellen ohne VR-Headset.