In der heutigen Zeit ist unser Smartphone unser ständiger Begleiter, es liefert uns morgens nach dem Aufstehen die neusten Nachrichten, den Tag über die anstehenden Termine und abends wird es zum Epizentrum der Unterhaltung.
Doch wie auch jeder weiß, bringt das Smartphone auch negative Aspekte mit sich. Neben Unaufmerksamkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und Abhängigkeit, ist auch die Ablenkung beim Lernen, der Arbeit oder kurz vorm Schlafengehen ein großer Kritikpunkt.
Die Hersteller der App „Forest“ möchten Abhilfe schaffen. Was die App kann und für wen sie sich eignet, klären wir heute in unserem Review.
Was ist die Forest App?
Viele Hersteller bieten extra Optionen, um die Handynutzung zu reduzieren. Unter Android findet man diese Einstellungen unter dem Namen „Digital Wellbeing“ und bei iOS wird die Funktion „Bildschirmzeit“ genannt. Genau diese Funktion bietet auch die Forest App, dennoch unterscheidet sie sich in einigen Punkten.
Das Ziel der Hersteller der Forest App ist, dass der Nutzer das Handy zur Seite legt und sich auf die eigentlich wichtigen Aufgaben, wie zum Beispiel das Lernen, konzentriert. Gerade im „Home-Office“ greifen viele Menschen vermehrt zum Smartphone und lassen sich von der Arbeit oder dem Studium ablenken.
Anders als bei normalen Kontroll-Apps, wird in der Forest App ein virtueller „Baum“ gepflanzt. Dieser wächst in einem eingestellten Zeitraum. Wenn nun das Handy benutzt wird, „stirbt“ der Baum und der Wachstumsfortschritt geht verloren. Das Ziel ist es, das Smartphone nicht zu nutzen und somit einen vollständigen Baum zu pflanzen. Ein Baum kann zwischen 10 und 120 Minuten wachsen, dies lässt sich beim Pflanzen des Baums einstellen.
Ebenso können verschiedene Arten von Bäumen gepflanzt werden, wobei das Aussehen zwischen verschiedenen Wachstumszeiten variiert.
Neue Baumarten können mit den In-Game-Coins freigeschaltet werden, welche man durch das Pflanzen von Bäumen verdient.
Wenn ein vollständiger Baum gewachsen ist, findet man diesen im persönlichen Wald. Dabei wird unter vier verschiedenen Wäldern unterschieden: Tages-Wald, Wochen-Wald, Monats-Wald und Jahreswald. Es werden immer, je nach Wald, nur die in dem zugehörigen Zeitraum gewachsenen Bäume angezeigt. In den einzelnen Wäldern werden ebenfalls Infos wie die gesamte Lerndauer, Baumraten, Verteilung der Konzentrationszeit und weitere interessante Fakten angezeigt.
Was kostet die Forest App?
Im PlayStore von Android lässt sich die Forest App kostenlos downloaden und eingeschränkt nutzen. Die Vollversion, welche die App um eine Vielzahl an Features erweitert, kostet bei Android 2,09 €.
Bei iOS hingegen gibt es leider keine kostenlose Version, die App kann zu einem Preis von 2,29 € erworben werden. Sowohl Android als auch iOS bieten die gleichen Features, wie „Deep Focus Mode“ und viele weitere.
Gemeinsames Lernen mit Freunden
Eine weitere tolle Funktion ist, dass Nutzer über die Forest App sich auch gemeinsam „konzentrieren“ können. Dies ist besonders Hilfreich für Lerngruppen, wodurch vermieden werden soll, dass das Smartphone vom Lernen ablenkt. Einer der Nutzer kann ganz einfach einen „Raum“ erstellen und anschließend seine Freunde, entweder direkt über die App oder via Link über WhatsApp, zum gemeinsamen Konzentrieren einladen.
Wenn nun die Sitzung gestartet ist, wächst bei jedem Nutzer ein Baum. Sobald ein Nutzer sein Handy nutzt, verwelkt nicht nur der eigene Baum, sondern ebenfalls die Bäume aller Nutzer.
Dies hat die Konsequenz, dass die Schwelle, das Smartphone zu nutzen, höher gesetzt ist, da jeder Nutzer darüber informiert wird.
Der „Deep Focus Mode“
Dieser Modus unterscheidet sich bei den iOS- und Android-Nutzern.
Android-Nutzer können vor Beginn des „Deep Focus Mode“ in einer Liste festlegen, welche Apps in diesem Modus genutzt werden können, und welche nicht. Dies bietet den Vorteil, dass der Nutzer wichtige Apps, welche er zum Beispiel zum Lernen braucht, weiterhin nutzen kann.
Apple-Nutzer hingegen können leider aus datenschutzrechtlichen Gründen keine genaue Liste erstellen, und lediglich das komplette Smartphone sperren.
Neue Bäume in der Forest App freischalten
Durch das Pflanzen von Bäumen erhält der Nutzer Münzen, abhängig von der „Konzentrationsdauer“. Diese können dann genutzt werden, um neue Baum- oder Pflanzenarten freizuschalten. Neue Baum- und Pflanzenarten bringen eine gewisse Vielfalt in euren Wald und lassen ihn bunter und fröhlicher erscheinen. Ebenso können im Shop Töne, wie Geräusche aus dem Regenwald, Meeresrauschen oder weitere entspannende Töne freigeschaltet werden. Diese können anschließend in der Konzentrationsphase als angenehme Hintergrundgeräusche abgespielt werden.
Mit der Forest App echte Bäume pflanzen
Ein weiteres tolles Feature ist: Mit dem In-App-Geld können auch echte Bäume gepflanzt werden. Unter dem Punkt „Echter Wald“ ist es möglich, für 2500 In-Game-Coins einen echten Baum mittels der Initiative „Trees for the Future“ in Ost- oder Westafrika zu pflanzen. Dies motiviert die Nutzer, vermehrt die App zu nutzen, da es eine positive Auswirkung auf die Umwelt hat.
Vor- und Nachteile der Forest App
Vorteile
- Günstiger Preis
- Baumwachstum motiviert, konzentriert zu bleiben
- Verknüpfung mit Freunden möglich
- Wald veranschaulicht genaue Lernzeit
- Es können echte Bäume gepflanzt werden
Nachteile
- Deep Focus Mode nur eingeschränkt für iOS
- Keine kostenlose Version für iOS
Unser Fazit zur Forest App
Die Forest App ist eine der Apps, für die es sich lohnt, Geld auszugeben. Anders als bei anderen Apps, bekommt der Käufer für sein Geld jede Menge geboten und wird nicht mit Werbung bombardiert.
Wir finden die Idee mit dem wachsenden Baum sehr kreativ und würden jedem diese App empfehlen, der gerne sein Smartphone weniger nutzen möchte, um sich besser zu kontrollieren. Jedoch gehört eine gewisse Selbstdisziplin dazu.
Schade finden wir, dass es leider keine kostenlose iOS-Version gibt, und auch im Deep Focus Mode unter iOS leider keine Apps zugelassen werden können. Trotzdem rentiert sich die App auch für iOS-Nutzer.
Besonders gut hat uns auch gefallen, dass es möglich ist, echte Bäume zu pflanzen, wodurch ein gewisser Ehrgeiz entsteht, Coins zu sammeln.