JBL Quantum One DEALS
Vor kurzem haben wir euch das JBL Quantum 400 gezeigt, von diesem Produkt waren wir positiv überrascht. Aus dieser Motivation haben wir uns nun auch nochmal das JBL Quantum ONE besorgt, das teuerste der Headsets von JBL. Doch ist es wirklich nochmal so viel besser? Wir haben es herausgefunden.
JBL Quantum ONE: Technische Daten
Seit kurzer Zeit versucht der Audiohersteller JBL den Gaming-Zubehörmarkt für sich zu erschließen, Hauptaugenmerk liegt hierbei auf Headsets mit verschiedenen Ausstattungen. Es gibt die Quantum-Modelle 100, 200, 300, 400, 600 und 800 sowie das JBL Quantum ONE.
Und genau um dieses Quantum ONE, das High-End Headset von JBL, soll es heute gehen.
Das Quantum ONE lässt sich sehr vielseitig einsetzen, angeschlossen wird es wahlweise über einen 3,5 mm Klinkenanschluss oder über USB-Typ-C. Dank des 3,5 mm Klinkenkabels mit 3 Kanälen ist es möglich, das Headset nicht nur am PC, sondern auch an diversen Konsolen zu nutzen, wie der Nintendo Switch, Xbox oder PlayStation. Aber nicht nur hier, selbst mit eurem Smartphone könnt ihr nicht nur die Kopfhörer, sondern auch das Mikrofon nutzen.
Kabellos ist das Quantum ONE leider nicht, das hat zwar seine Vor- und Nachteile, bei dem Preis, den JBL für das JBL Quantum ONE verlangt, hätten wir uns dies aber gewünscht. Immerhin könnt ihr so beispielsweise das Headset beliebig lange einsetzen, egal an welchem Gerät und ohne sich Gedanken über den Akkustand machen zu müssen. Die wenigsten Headsets, die auch einen Akku verbaut haben, funktionieren mit Klinke ohne Strom – dieses Problem fällt hier weg.
Mit einem Gewicht von 369 g sitzt das Headset angenehm auf dem Kopf, allerdings merkt man auch im Vergleich zum Quantum 400, dass das Gewicht ein gutes Drittel höher ist. Es handelt sich um Over-Ear-Kopfhörer, die Ohrpolster könnt ihr natürlich austauschen.
Die Soundtreiber bilden Ton von 20 Hz – 40 kHz ab und haben 32 Ohm Impedanz, ein insgesamt sehr großes Frequenzspektrum, zum Klang kommen wir aber noch.
Im Lieferumfang befindet sich neben dem Headset selbst noch ein knapp 3 Meter langes USB-C-Kabel, welches aus Nylon gefertigt ist und über eine Vorrichtung verfügt, mit der man das Lautstärkeverhältnis zwischen Chat- und Game-Ton ändern kann. Außerdem wird ein schätzungsweise 2 Meter langes Klinkenkabel mit Lautstärke und Mic-Mute-Schalter mitgeliefert, welches ebenfalls aus Nylon gefertigt ist.
Ausstattung des Quantum ONE
Einige Funktionen des JBL Quantum ONE haben wir jetzt ja schon vorweggenommen, es handelt sich um ein kabelgebundenes Gaming-Headset, welches wahlweise über Klinke oder USB angeschlossen werden kann. Eine kabellose Variante, welche ebenfalls über gleiche Funktionen verfügt, gibt es leider nicht.
Fangen wir mit der Materialwahl an: Das Quantum ONE ist in erster Linie aus Plastik gefertigt, hier hätten wir uns in dieser Preisklasse mehr erwartet, die Verarbeitung ist aber gut.
Die Ohrpolster sind tendenziell aus Kunstleder gefertigt und haben eine besondere Anpassungsfähigkeit an den eigenen Kopf, sind beim ONE aber sehr groß.
Der Bügel ist gepolstert, der ganze Kopfhörer sitzt, zumindest bei mir, sehr gut auf dem Kopf. Dies ist auch über mehrere Stunden problemlos möglich, insbesondere das hohe Gewicht kann einen aber stören.
Als eines von wenigen Headsets bietet das Quantum ONE darüber hinaus eine aktive Geräuschunterdrückung an, alternativ kann der Ton außerhalb der Kopfhörer auch von den Kopfhörern wiedergegeben werden, um Geräusche besser zu hören.
Eine Sache, die wir durchaus schade finden: Es gibt das Quantum ONE nicht als Wireless-Variante, zwar hat eine Kabelverbindung durchaus ihre Vorteile, ein ordentliches kabelloses Headset ist aber durchaus extrem praktisch, auch weil somit Kabel vom Schreibtisch verschwinden.
Das Mikrofon
Das Mikrofon des JBL Quantum ONE profitiert extrem von der Tatsache, dass die Kopfhörerkabel gebunden sind. Oft sind bei kabellosen Kopfhörern die Mikrofone nicht so gut. Das Mikrofon hat einen erstaunlich guten Klang und sorgt für eine angenehme Gesprächsumgebung, für einen selbst und den Gegenüber.
Beim JBL Quantum ONE lässt sich das Mikrofon abnehmen, dafür aber nicht hochklappen. Stummschalten kann man das Mic nur über einen Knopf. Ist das Mikrofon deaktiviert, leuchtet eine rote LED. Das ist für mich immer noch verwirrend, denn in Studiosituationen bedeutet rotes Leuchten immer „Aufnahme“.
Der Mikrofonarm lässt sich darüber hinaus relativ frei biegen, so lässt er sich perfekt vor dem Mund ausrichten. Von Haus aus direkt montiert ist außerdem ein Popschutz.
Ein Neben-Sprechverhältnis lässt sich außerdem auch einstellen, die Intensität ist jedoch nur über die Software regulierbar.
Eine Funktion, die ich an dieser Stelle ebenfalls erwähnen möchte: Ihr habt, mit installierten Treibern an den Kopfhörern, selbst die Möglichkeit, neben der Gesamtlautstärke auch ein Chat-/Game-Verhältnis zu wählen. Hierfür legt das Headset zwei Audioausgänge in eurem Rechner an, einen mit dem Namen Game, über diesen laufen die Sounds aus Spielen, und einen mit dem Namen Chat, diesen Kanal könnt ihr in dem Audio-Chat-Tool eurer Wahl als Ausgabe einstellen. Ändern lässt sich das Verhältnis über die am USB-C-Kabel befindliche Fernbedienung.
Außerdem ist noch zu erwähnen, dass das JBL Quantum ONE offiziell von Discord zertifiziert ist.
Update 19.04.2021: Wir haben herausgefunden, dass das Mikrofon schlechter klingt, wenn das Headset über USB angeschlossen ist. Der Grund ist noch unklar, wir versuchen mit JBL das Problem zu lösen. Den Klang des Mikrofons hört ihr auch in unserem Video.
Das gleiche Problem besteht auch beim Quantum 400.
Die JBL_QuantumENGINE-Software
Für das Quantum ONE Headset von JBL steht die JBL_QuantumENGINE-Software zur Verfügung. Sie bringt nicht nur Treiber mit, sondern ermöglicht darüber hinaus auch einige Einstellungsmöglichkeiten.
Die JBL_QuantumENGINE-Software gibt es bislang nur für Windows, den Download findet ihr hier.
Die Software ermöglicht es unter anderem, die Lichtsteuerung einzustellen, einen Equalizer anzuwenden oder auch 3D-Sound-Einstellungen zu treffen. Zu den einzelnen Themen kommen wir aber noch.
Das Design ist dabei sehr passend gewählt, die Software erinnert etwas an eine Mischung von Cyberpunk und Watch Dogs.
JBL QuantumSPHERE 360™
Das JBL Quantum ONE verfügt über eine Funktion, welche sonst eher nicht zum Funktionsumfang von einem Headset gehört: einen ausgerichteten 3D-Sound. JBL nennt das JBL QuantumSPHERE 360™. Die Funktion erinnert stark an eine Funktion, die auch die AirPods Pro von Apple unterstützen. Dabei wird ein fixer Punkt in der Umgebung als vorne gekennzeichnet, trotz Kopfbewegung scheint der Klang dann immer aus dieser Richtung zu stammen. So kann man sich mit dem Klang in einer Art Sphäre wiederfinden, da sich der Klang trotz der Kopfbewegung nicht mitbewegt.
Im Rahmen des 3D-Sounds ist es auch möglich, mit einem kleinen Mikrofon seine Ohren zu vermessen. Dazu liegt ein Mikrofon im Lieferumfang bei, welches man in den Mikrofoneingang des Headset-Mikrofons steckt. Das Mikrofon steckt man anschließend in sein Ohr, und setzt dabei die Kopfhörer wieder auf. Dann startet die Vermessung, das hat bei uns allerdings tatsächlich relativ schlecht funktioniert, mehrfach wurde das Ganze abgebrochen. An einem anderen Computer hat es dann besser funktioniert, allerdings war das Ergebnis am Ende nicht wirklich zufriedenstellend, und ich hatte nicht den Eindruck, dass es danach klingt besser klingen würde.
Doch wie gut ist diese Funktion? Die Umsetzung ist tatsächlich eigentlich relativ gut gemacht. Mit einem Knopf auf dem Kopfhörer oder wahlweise in der Software setzt man die Richtung, aus der der Klang kommen soll. Anschließend wird aus Spielen der 7.1-Klang ausgerichtet. Bewegt man dann den Kopf hin und her, erkennen dies die Kopfhörer und korrigieren den Klang, sodass er weiterhin aus der ursprünglichen Richtung zu kommen scheint.
Typischerweise verfügen Headsets über eine Funktion, mit der das Gleiche passiert, allerdings wird der Klang dann hier nicht an den Bildschirm ausgerichtet. Insofern ist JBL QuantumSPHERE 360™ durchaus etwas Besonderes, wie gut das am Ende aber tatsächlich ist, hängt auch viel vom Spiel ab. Ein Spiel, welches insbesondere auch durch das immersive Audioerlebnis gelobt wird, ist Cyberpunk 2077. In diesem Spiel bekommt man besonders viele unterschiedliche Klänge auf die Ohren, je nachdem, in welchem Stadtviertel man gerade ist. Das wird mit normalen Kopfhörern oder normalen Computer-Lautsprechern unglaublich immersiv und verschafft ein besonderes Audioerlebnis. Nutzt man dann allerdings das System von JBL, fällt auf, dass viele der Klänge offenbar nicht an ein bestimmtes Objekt gebunden sind, sondern einfach abgespielt werden, wenn ihr euch in der Gegend befindet. Was beim normalen Spielen überhaupt nicht auffällt, sorgt in diesem Fall dann dafür, dass ihr den Kopf noch so viel drehen könnt, abgesehen von Stimmen und Geräuschen in der unmittelbaren Umgebung werden die Hintergrundgeräusche nicht gedreht.
Andere Spiele, wie das aktuelle Assassin’s Creed machen dies deutlich anders, hier hat man durch das System von JBL durchaus noch mal einen Mehrwert, wenn man den Kopf dreht.
Nur genau das ist der Punkt, warum sollte man beim Spielen am Computer den Kopf besonders oft hin und her drehen? Immerhin kommt das Bild von vorne, und es hat durchaus Vorteile, wenn man beim Spielen auch auf den Bildschirm schaut. Insofern sehen wir nicht unbedingt einen besonders großen Mehrwert durch diese Funktion.
JBL Quantum ONE: Beleuchtung
Im Vergleich auch zum Quantum 400 bietet das JBL Quantum ONE nochmal ein paar mehr Möglichkeiten, beleuchtet zu werden. Statt dem JBL-Logo leuchtet hier ungefähr alles andere. Allerdings darf man sich hiervon jetzt auch nicht viel zu viel erwarten, im Gegensatz zu Corsair zum Beispiel, existiert hier keine Schnittstelle zu irgendwelchen Spielen, und zur restlichen PC-Beleuchtung passt sich das Headset natürlich auch nicht an.
Für sich genommen sieht die Beleuchtung allerdings ziemlich cool aus, die Farben sind intensiv, hell und über die Software lassen sich interessante Beleuchtungsanimationen bauen.
Wie immer nur eine Spielerei, aber in diesem Falle tatsächlich ein ganz schicker Hingucker.
Der Klang des JBL Quantum ONE
Nachdem wir nun eigentlich alles rund um den Kopfhörer abgeklopft haben, schauen wir uns nun das Wichtigste an: Der Klang der Kopfhörer, natürlich wie immer mit meiner subjektiven Meinung. Ganz im Gegensatz zu den Lautsprechern, die JBL auf dem Markt hat, war ich persönlich bisher noch nie besonders begeistert von den Kopfhörern von JBL – aber das hier sind keine Kopfhörer, sondern ein Gaming-Headset. Und ich muss zugeben, der Sound hat mich im positivsten Sinne überrascht.
Ich persönlich nutze das bereits erwähnte CORSAIR VIRTUOSO RGB Wireless SE, hierbei handelt es sich um das teuerste Modell des Speicher- und Gamingzubehör-Herstellers. Das Mikrofon ist hier für ein kabelloses Headset immer noch eines der besseren, besonders toll ist es aber nicht, die Materialverarbeitung ist natürlich gut, was mir hier aber nie besonders gut gefallen hat, ist der Klang der Kopfhörer.
JBL hat bereits mit dem Quantum 400 bewiesen, dass sie selbst für wenig Geld guten Klang bieten können. Die Quantum ONE setzen hier natürlich noch mal etwas oben darauf, allerdings habe ich hier tatsächlich nicht unbedingt das Gefühl, dass der Klang nochmal so viel besser ist, dass sich der Aufpreis von 150 € lohnt. Eher im Gegenteil, das 400 bietet gefühlt tatsächlich nochmal etwas mehr Bass und irgendwie besser abgerundete Höhen.
Versteht mich nicht falsch: Der Klang ist durchaus gut, um Welten besser als bei Corsair, aber der Preis stimmt hier für mich nicht.
Fazit
Das JBL Quantum ONE bietet zwar insgesamt einen guten Klang, eine hochwertige Verarbeitung und exklusive Funktionen, dennoch ist der Preis mit um die 250 € laut UVP deutlich zu hoch angesetzt. Akustisch bietet das Headset nur wenig Vorteile gegenüber dem deutlich günstigeren Quantum 400, wer also nicht unbedingt aktive Geräuschunterdrückung benötigt, braucht den Aufpreis nicht unbedingt zu bezahlen.
The Review
JBL Quantum One
Das JBL Quantum One Headset überzeugt mit einem sehr guten Klang, leider ist im USB-Betrieb die Qualität des Mikrofons nur mittelmäßig. Für den Preis hätten wir uns außerdem gewünscht, dass es eine Möglichkeit geben würde, das Headset kabellos zu betreiben.
PROS
- Sehr gute Klangqualität
- Exklusive Funktionen
- Sehr gutes Mikrofon
CONS
- Mikrofon im USB Modus schlechter als über Klinke
- Teuer
- Nur Kabelgebunden
Review Breakdown
- Klang
- Mikrofonqualität
- Verarbeitung
- Preisleistung
JBL Quantum One DEALS
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