Heute geht es um die Verwendung von ASR im Auto. Dabei klären wir unter anderem die Fragen, wie das System funktioniert, und wann es das erstmal eingesetzt wurde.
Die Antriebsschlupfregelung, kurz ASR oder Traktionskontrolle, ist ein Regulierungssystem der Raddrehzahl eines Kraftfahrzeuges. Es verhindert das Durchdrehen einzelner Räder auf Untergrund mit schlechten Haftbedingungen. So kann ein mit ASR ausgestattetes Fahrzeug zum Beispiel einen Berg mit einseitig vereister Fahrbahn ohne Probleme meistern, während ältere Fahrzeuge hier häufig die Traktion verlieren.
Wie funktioniert ASR überhaupt?
Das System nutzt Daten der ABS-Sensoren, um die Raddrehzahl dann mit Daten des Motorsteuergeräts zu vergleichen. Bemerkt die ASR ein Durchdrehen der Räder, greift es mittels Gasregulierung ein, verringert so die Raddrehzahl und gewinnt dadurch wieder Traktion. Eine weitere Möglichkeit, um die Raddrehzahl zu verringern, ist das Angreifen der ASR mittels Bremsen. Hierbei wird gezielt das durchdrehende Rad einzeln abgebremst. Bei längeren Offroad-Fahrten sollte die ASR allerdings ausgeschaltet werden, da das System sonst durchgängig versucht, ein Durchdrehen der Räder zu verhindern, und so die Bremsen schnell überhitzen und verschleißen. Bei den meisten Herstellern gibt es dafür entweder eine Taste oder ist über das Softwaremenü auszuschalten. Hierbei ist wichtig, dass ihr daran denkt, die ASR wieder einzuschalten, denn ohne das System ist die Gefahr eines Unfalles wesentlich erhöht.
Wann wurde ASR das erste Mal verbaut?
Die erste Version einer Traktionskontrolle wurde bereits 1939 im von Ferdinand Porsche gebauten Mercedes-Benz T80 verbaut. Massentauglich wurde die Antriebsschlupfregelung allerdings erst ca. 40 Jahre später mit Einführung des serienmäßigen Anti-Blockiersystems (ABS). Nun wurden ohnehin durchgängig die Drehzahlen der Räder gemessen und konnten auch für die ASR genutzt werden. Heute ist die ASR in den meisten PKW standardmäßig verbaut und wird von den verschiedenen Herstellern unter Namen wie „Elektronisches Traktions-System“ (Mercedes-Benz), „Traction Control System“ (Ford) oder einfach „Antriebsschlupfregelung“ (Audi, Fiat, Renault, etc.) geführt.
Seit 1992 gibt es auch einige Motorradhersteller, die die ASR in ihren Krafträdern verwenden. So ist sie zum Beispiel in der BMW S 1000 RR, der Ducati 1198 S oder der Kawasaki Z 1000 SX zu finden. Die Traktionskontrolle am Motorrad funktioniert allerdings nicht wie beim PKW. Beim Motorrad wird entweder die Raddrehzahl vom Vorderrad mit der vom Hinterrad verglichen, der Hinterrad-Drehzahlanstieg gemessen, oder die Raddrehzahl beider Räder verglichen und mit weiteren Daten eines Schräglagensensors ergänzt. Letztere ist lediglich in der BMW S 1000 RR zu finden. Da bei einem Motorrad der Traktionsverlust häufig zu Unfällen führt und auch nur ein kurzer Moment ohne Kontrolle über das Fahrzeug ausreichen kann, um wegzurutschen, müssen die Systeme besonders bei Zweirädern extrem schnell reagieren können. Die Reaktionszeiten liegen bei etwa 0,05 bis 0,16 Sekunden. Das entspricht je nach Geschwindigkeit in etwa einer halben Radumdrehung.
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