„Es geht doch nichts über einen guten Kaffee“, aber den zu Hause hinzubekommen, ist gar nicht so einfach. Wer echten Espresso-Genuss möchte, sollte nicht die nächstbeste Kapselmaschine kaufen, sondern sich lieber einen Vollautomaten, aber für noch mehr Authentizität lieber eine Siebträgermaschine gönnen. Tchibo hat mit der Lapressa eine Siebträgerkaffeemaschine der Einstiegsklasse im Angebot, was die Maschine kann, und wie der Kaffee schmeckt, haben wir getestet.
Klein und kompakt
Die Lapressa gehört eher zu den Einstiegsmodellen, am ehesten merkt man das bei der Materialanmutung, zwar ist die Verarbeitungsqualität gut, das allermeiste was bei der Lapressa schön verchromt glänzt, ist aber Plastik.
Dafür ist die Maschine aber mit Blick auf die Leistung und Funktionsumfang außergewöhnlich kompakt, eine Eigenschaft, die wir auch bei den Vollautomaten von Tchibo schon geschätzt haben. Die Maschine misst (B x T x H): ca. 14,5 x 34,5 x 29,5 cm, sie wiegt etwa 4,5 kg.
Wie bei den meisten Maschinen dieser Preisklasse sitzt auch bei der Lapressa der Wassertank hinten an der Maschine dran, ist durchsichtig und fasst 980 ml. Er lässt sich einfach abnehmen, befüllen und reinigen.
Die Maschine kann einen Druck von 15 bar aufbauen, und sorgt so für eine hervorragende Crema, dazu aber später mehr.
Ein Espresso kann angepasst werden und wahlweise von 20 bis 60 ml, doppelter Espresso von 60 bis 125 ml Füllmenge eingestellt werden.
Neben Kaffee könnt ihr aber auch Milch aufschäumen, wie das funktioniert, dazu später mehr.
Lieferumfang
Im Lieferumfang befinden sich 2 doppelwandige Siebe (für einfachen bzw. doppelten Espresso) und natürlich der dazugehörige Siebträger.
Weiterhin gibt es eine Reinigungsbürste, mit der die Maschine von Kaffeepulverresten befreit werden kann.
Außerdem gibt es Multifunktionstool mit Tamper, Dosierlöffel, Reinigungsnadel und Innensechskantschlüssel. Das Teil ist aus Plastik und ist für die Wartung super. Beim Tamper würden wir uns aber bei täglicher Benutzung ein Upgrade wünschen – und das gibt es auch, kostet aber extra.
Optionales Zubehör
Da das mitgelieferte Zubehör nicht besonders ausführlich ist, was bei dem Preis aber auch nicht zu erwarten ist, bietet Tchibo noch ein Paket, das die Erfahrung etwas abrundet.
Den Tamper gibt es beispielsweise auch für 15 Euro aus Edelstahl. Auch eine Tampermatte und eine Knockbox werden angeboten.
Was euch aber unbedingt klar sein muss: Um eine Siebträgermaschine verwenden zu können, benötigt ihr gemahlenen Kaffee. Nun könnt ihr euch in den meisten Tchibo-Läden Kaffeebohnen kaufen, und auch gleich mahlen lassen, allerdings geht bei längerer Lagerung natürlich etwas vom Aroma verloren. Die beste Lösung hierfür ist eine Kaffeemühle, direkt bei einem Zuhause. Auch hier hat Tchibo eine elektrische im Angebot, sie verfügt über eine eingebaute Waage, so dass ihr stets genau die Menge mahlt, die ihr für einen Kaffee benötigt. Testen konnten wir sie bisher aber noch nicht.
Wenn ihr die volle Erfahrung und Qualität wollt, würden wir euch empfehlen, das beschriebene Zubehör direkt in einem Paket mitzubestellen, gegenüber dem Listenpreis spart ihr so knapp 50 €. Bedenkt das also am besten vor dem Kauf.
Kaffee zubereiten
Schauen wir uns an, wie man mit der Tchibo Lapressa Kaffee zubereiten kann. Der Klassiker ist natürlicher der Espresso, da die ersten Schritte immer gleich sind, auch für aromatische Heißgetränke mit Milch, fangen wir damit an.
Als Erstes müsst ihr die Maschine einschalten, hierfür gibt es an der linken Seite einen Schalter. Die Aufwärmzeit schwankt je nach äußeren Umständen, beträgt aber etwa 2 bis maximal 4 Minuten.
Parallel dazu könnt ihr den Wasserbehälter befüllen und wieder einsetzen.
Ist die Maschine dann einsatzbereit, geht es an das eigentliche Kaffeezubereiten. Grundsätzlich ist es der Qualität zuträglich, wenn ihr einmal Wasser durchlaufen lasst, stellt hierfür einfach eine Schüssel unter die Maschine. Es gibt jetzt verschiedene Möglichkeiten: Wollt ihr einen normalen Espresso machen, nehmt ihr das kleine Sieb. Möchtet ihr zwei Espressi parallel zubereiten, oder einen doppelten Espresso kochen? Dann nimmt man das größere Sieb.
Setzt das Sieb in den Siebträger ein und füllt es mit Kaffeepulver auf. Je nach dem, wie voll ihr das Sieb füllt, wird der Kaffee intensiver, oder wässriger. Wie schon beschrieben, lässt sich auch die Menge einstellen, auch das ist eine Möglichkeit, Einfluss auf den Geschmack auszuwirken. Mindestens genauso wichtig sind aber natürlich die Kaffeebohnen, die ihr für den Kaffee verwendet. Hier hat Tchibo bekanntermaßen eine große Auswahl, von klassischen Kaffees bis hin zu Bio-Kaffees von ausgewählten Plantagen ist alles mit dabei. Wir hatten die Gelegenheit, hier mal verschiedene Sorten auszuprobieren, und können euch das nur empfehlen, hier ebenfalls mal verschiedene Kaffeesorten zu testen.
Verdichtet anschließend das Pulver mit dem mitgelieferten Tamper, oder verwendet den optionalen Tamper. Nun setzt ihr den Siebträger in die Maschine ein, und dreht den Hebel, um den Bajonett-Verschluss zu verschließen. Nun könnt ihr entsprechend eurer Konfiguration auf die Taste für den einfachen, oder doppelten Espresso drücken, und die Magie beginnt. Espressotasse nicht vergessen.
Nachdem der Kaffee fertig ist, öffnet den Bajonett-Verschluss wieder und entnehmt den Siebträger. Verwendet nun die optionale Knockbox ober klopft den Siebträger im Mülleimer aus. Bedenkt hierbei, dass spätestens das nicht ganz leise ist, und hier Mitbewohner früh morgens nicht unbedingt glücklich sind, wenn ihr laut in der Küche den Siebträger reinigt.
Der Espresso ist an dieser Stelle fertig, auf Wunsch geht es aber natürlich noch weiter.
Cappuccino, Latte Macchiato, …
Ihr könnt aber nicht nur Espresso zubereiten, auch Spezialitäten wie Cappuccino, Latte Macchiato und so weiter sind möglich, dank der verbauten Milchschaumdüse.
Am besten verwendet ihr eine kleine Milchkanne, um Spritzern vorzubeugen.
Füllt genügend Milch in die Milchkanne, und betätigt den Kopf für Milchschaum. Hört die Taste auf zu blinken, ist die Einheit bereit. Steuern lässt sich der Wassernebel, der für das Ausschäumen der Milch zuständig ist, über einen Hebel an der rechten Seite der Maschine. Bevor ihr jetzt aber sofort die Milch unter die Düse haltet, solltet ihr einmal in das Abtropfbecken abfeuern, die ersten Sekunden sind nämlich noch sehr viel Wasserstrahl und nicht viel Nebel, wodurch die Milch wässrig schmecken kann. Hierfür befindet sich auch extra ein Loch im Boden des Tropfbeckens.
Grundsätzlich bekommt man das mit der Milch nach einiger Zeit gut hin, es ist aber Übungssache. Auch die gewählte Milch ist ausschlaggebend für die Qualität des Schaumes.
Je nach Getränk kippt ihr nun erst die Milch oder den Espresso in eine größere Tasse, und dann das andere hinterher – Et voilà!
Geschmack
Wie schon beschrieben, eine Siebträger-Maschine ist eine Wissenschaft für sich, das ist keine Eigenschaft, die nur günstigere Modelle haben, nicht umsonst gibt es den Beruf des Barista. Liefert euch ein Vollautomat immer die gleiche Qualität, abhängig von der Bohne, könnt ihr bei einer Siebträgermaschine deutlich mehr Einfluss auf den Prozess nehmen. Das ist einerseits ein großer Vorteil, weil so das Getränk selbst natürlich noch viel besser geschliffen werden kann, andererseits kann man so natürlich auch den ein oder anderen Kaffee ungenießbar machen.
Die Tchibo Lapressa bietet alles, was auch deutlich teurere Maschinen bieten, mit etwas Übung kann man also hervorragenden Kaffee ganz nach dem eigenen Geschmack zubereiten, aber wie gesagt, es bedarf etwas Übung. Wenn ihr neu auf dem Gebiet seit, lasst euch Zeit und testet, wie euch der Kaffee am besten schmeckt.
Reinigung
Ein ganz wichtiger Aspekt bei Kaffeemaschinen ist grundsätzlich die Reinigung, denn genau wie das Kaffeezubereiten selbst, gehört auch das zum Prozess.
Auch hier machte die Lapressa im Test eine gute Figur. Stellt ihr die Maschine für einige Stunden ab, solltet ihr mit der Bürste einmal den Bajonett-Verschluss reinigen, um Kaffeepulverreste von der Maschine zu entfernen. Sowohl die Siebe, als auch der Siebträger selbst, lassen sich schnell unter klarem Wasser abspülen.
Der Tropfbehälter ist ebenfalls clever gemacht, durch ein flexibles rotes Plastikteil seht ihr auch im Betrieb, ob der Behälter voll mit Wasser ist, so sollte eigentlich nichts überlaufen. Ihr könnt diesen entfernen, und darunter befindet sich noch mal ein weiteres Element, falls von oben während der Reinigung etwas tropfen sollte. Auch dieses Teil lässt sich entfernen und reinigen.
Alle paar Monate solltet ihr die Maschine einmal entkalken, abhängig von eurer Wasserhärte. Hierfür bietet die Maschine einen Entkalkungsmodus, schaut hierfür einfach in die Anleitung. Außerdem bietet Tchibo einige Tipps zur Reinigung auch in Form von Videos an.
Je nachdem, wie oft ihr die Milchdrüse verwendet, sollte auch diese mehr oder weniger oft gereinigt werden. Eine grobe Reinigung solltet ihr eigentlich jedes Mal machen, da Milch bekanntermaßen sehr schnell schlecht werden kann.
Insgesamt lässt sich die Maschine also sehr gut reinigen, beachtet allerdings, dass dies natürlich auch jeden Tag etwas Zeit kostet.
Fazit
Die Tchibo Lapressa Siebträgermaschine hat uns im Test überzeugt, sie ist sehr kompakt, sieht hochwertig aus und macht hervorragenden Kaffee – mit etwas Übung. Sie ist also der perfekte Einstieg in die Welt der Siebträgermaschinen und eine absolute Empfehlung alle von euch, die nicht nur einfach Kaffee trinken, sondern ihn erleben und genießen wollen.
Die Lapressa gibt es bei Tchibo im Laden oder online ab UVP 199 Euro, das Paket mit Zubehör und der Kaffeemühle gibt es ab 299 Euro.