Wer an Actioncams denkt, denkt oft als Erstes an GoPro, doch auch abseits dieses Herstellers gibt es gute Kameras, oft zu einer deutlich besseren Preisleistung. Wir haben die C300 Actioncam von SJCAM getestet und verraten euch, ob sich diese Kamera für euch lohnt.
Technische Daten
Beginnen wir, wie so oft mit den technischen Daten der Kamera. Die C300 kann Videos mit maximal 4K-Auflösung aufnehmen, in diesem Modus schafft sie dann 30 FPS. Wer mehr möchte, muss auf 2K herunter gehen, hier sind 60 FPS möglich und ab Full HD sind bis zu 120 FPS möglich. Damit lässt sich die Kamera auch für Slowmotion-Videos verwenden. Aufgezeichnet werden Videos im Codec H264 oder H265.
Fotos können mit bis zu 20 Megapixel aufgenommen werden. Dabei unterstützt die Kamera verschiedene Aufnahme-Modi, darunter ein Burst-Modus und eine Time-Lapse-Funktion.
Für die Stabilisation ist ein 6-Achsen-Gyroscope verbaut. Wie gut das funktioniert, darüber sprechen wir später.
Das verbaute Objektiv hat einen Weitwinkel, das einen Winkel von 154° aufzeichnen kann.
Die Kamera verfügt über zwei 1,3 Zoll große Touchscreen-Displays, mit welchem ihr die Kamera steuern könnt und das Bild überwachen können. Zur bequemen Steuerung gibt es auch eine App, die Verbindung funktioniert hier über 2,4 oder 5 GHz WLAN.
An die Kamera wird ein Akku angeschlossen, dieser stellt dann einen Teil des Gehäuses dar. Dabei gibt es einen großen und einen kleinen Akku. Der kleine Akku, der etwa für das Frame Mount oder das Wassercase verwendet werden muss, hat bei Full HD eine Laufzeit von etwa 3 Stunden, der große kommt auf 6 Stunden. Aufgeladen wird über die Kamera mit USB-C.
Über USB-C kann die Kamera auch an den PC oder Mac angeschlossen werden, entweder für den Datenaustausch oder um die Kamera als Webcam einzusetzen.
Aufnahmen werden auf einer Micro SD-Karte gespeichert, die maximal 128 GB groß sein darf.
Das ist in der Box
Der Lieferumfang ist sehr umfangreich für diese Preisklasse. Mit dabei sind ein Back Clip, für das Festmachen an Klamotten, ein Basemount und ein Famemount für Befestigungen an Actioncam-Halterungen, ein Satz Klebehalter, samt Klebern und einem Mount sowie eine Schraube für die ganzen Actioncam-Halterungen.
Dann gibt es noch das Wassercase, das bis zu 30 Metern unter Wasser verwendet werden kann, eine Schlaufe und die obligatorischen Aufkleber.
Und dann natürlich der Displayakku und der zusätzliche kleine Akku.
Bedienung der C300
Die C300 hat ausschließlich eine einzige Taste, über diese Taste wird die Kamera eingeschaltet, ausgeschaltet und die Aufnahme gestartet. Der Rest der Steuerung erfolgt ausschließlich über den Touchscreen. Verwendet ihr die lange Version der Kamera, könnt ihr euch das Display, mit dem ihr die Kamera steuert, aussuchen.
Die Steuerung auf dem Display ist teilweise etwas gewöhnungsbedürftig, meistens wird durch Streich- oder Wischbewegungen gesteuert, in Untermenüs allerdings auch, was manchmal etwas seltsam ist. Daran muss man sich erst einmal gewöhnen. Immerhin, die komplette Software ist auch auf Deutsch übersetzt.
Dicke Finger sollte man also nicht haben, sonst könnte das etwas ausarten. So viel muss man in der Regel nach einer erstmaligen Einstellung aber auch nicht verändern. Die Änderung der Modi wiederum ist sehr einfach.
Was deutlich bequemer ist, ist die Steuerung über die App. Dafür muss das WLAN erst einmal konfiguriert werden und die App-Funktion aktiviert werden. Ist das getan, kann man das Smartphone benutzen, um alle Einstellungen vorzunehmen. Das geht sowohl mit iPhone als auch mit Android-Smartphones.
Die App
Die SJCAM App bietet verschiedene Möglichkeiten, die die Kamera besonders in dieser Preisklasse hervorheben. So ist es möglich, alle Einstellungen, die an der Kamera zu treffen sind, auch bequem über die App vorzunehmen.
Weiterhin kann ein Live-View angezeigt werden, so sieht man noch mal in größer, was die Kamera gerade aufnimmt. Gerade bei der Montage an nicht so leicht zugänglichen Stellen durchaus sehr praktisch.
Und auch aufgenommene Fotos und Videos können sowohl angeschaut als auch von der Kamera heruntergeladen werden. Das ist insbesondere dann praktisch, wenn man die Aufnahmen direkt am Smartphone weiter verarbeiten oder hochladen möchte.
Zum Verbinden aktiviert man den WLAN-Modus der Kamera, scannt den QR-Code, der dann auf dem Display angezeigt wird, und schon ist die Kamera verbunden. Das hat bei uns nach erstmaliger Einrichtung sehr zuverlässig funktioniert.
Weiteres Zubehör
Auch wenn bei der Kamera bereits sehr viel Zubehör dabei liegt, ist das natürlich nur die Spitze des Eisbergs. Die Actioncam zeichnet sich dadurch aus, dass man sie eigentlich überall montieren kann, und auf die unterschiedlichsten Arten und Weisen steuern kann.
Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass man die richtigen Halterungen etc. zur Verfügung hat. Auch hier bietet SJCAM einiges an: Brustgurte, Helmgurte, Saugnäpfe fürs Auto, Selfiesticks und auch einen Umhängegurt, mit dem ihr die Kamera magnetisch an eurem Shirt befestigen könnt.
Die Produkte, die wir hier zugeschickt bekommen haben, haben uns qualitativ alle überzeugt.
Weithin gibt es auch Remotecontroller, wahlweise als Armband oder an einem Selfiestick. Auch das ist eine tolle Möglichkeit, die Kamera zu steuern, ohne einen Touchscreen berühren zu müssen. Beim Skifahren oder bei Kontakt mit Wasser ist das besonders praktisch.
Bildqualität der SJCAM C300
Grundsätzlich hängt die Bildqualität natürlich von dem ab, was ihr aufnehmen möchtet. Was selbst für relativ teure Actioncams typisch ist: Auch diese Kamera fängt gerade in Innenräumen schnell am zu rauschen. Outdoor-Aktivitäten bei Tageslicht sind hingegen kein Problem. Hier sehen die Aufnahmen knackig aus, und dank der integrierten Bildstabilisierung lassen sie sich auch sehr schön anschauen.
Selbst die Tonqualität überrascht uns, denn diese ist selbst bei GoPro nicht wirklich perfekt. Hier ist es allerdings nicht viel schlechter, und daher durchaus bemerkenswert.
Fazit
Wer nicht unbedingt 60 FPS bei 4K braucht, oder kein 4K, aber 60 FPS, der wird hier eigentlich nicht enttäuscht. Für dieses Geld bekommt man sonst oft deutlich schlechtere Kameras, insbesondere was den Funktionsumfang und die Bildqualität betrifft.
Wir sind mit der Kamera sehr zufrieden, und können sie jedem empfehlen, der noch eine Actioncam sucht, aber nicht gleich 500 € ausgeben möchte.