ChatGPT ist seit einiger Zeit in aller Munde, der Chatbot, der sich anders als Google Assistant, Alexa und Siri sehr viel natürlicher und menschlicher verhält, kann neuen Content erschaffen, euch Fragen beantworten oder Aufgaben erfüllen. Allerdings ist das System bisher noch in der Erprobungsphase und kennt keine aktuellen Ereignisse, die neuer als Ende 2021 sind.
Bereits vor einigen Wochen hat Microsoft angekündigt, auf Basis der von OpenAI entwickelten Chat-KI einen Chatbot in die hauseigene Suchmaschine Bing integrieren zu wollen. Die Betaphase dafür ist bereits gestartet, und wir haben Zugriff bekommen. Wir haben das System ein wenig getestet und schauen uns heute mal einige Antworten an.
Wie unterscheidet sich der Bing Chatbot von ChatGPT?
Wie solche Systeme funktionieren, musste ich mir zweimal im Rahmen meines Master-Studiums anschauen, das erspare ich euch heute aber. Spannender ist die Frage, worin sich die beiden Systeme unterscheiden.
Wie schon beschrieben kann ChatGPT nur auf Daten bis 2021, die im Rahmen einer langen Trainingsphase dem System zur Verfügung gestellt wurden, zugreifen. Damit fehlen aktuelle Ereignisse und auch die Möglichkeit, etwa das Web durchsuchen. Fragen, wie das Wetter morgen wird, oder nach dem iPhone 14 könnt ihr euch also sparen.
Auch Quellenangaben fehlen bei ChatGPT komplett, das System schlägt einem zwar irgendwelche Antworten vor, woher diese Info stammt, oder ob sie tatsächlich korrekt ist, ist jedoch nicht ersichtlich.
Dass Antworten zwar richtig klingen können, dennoch falsch sind, zeigen Versuche, bei denen die exakte Lösung nicht in den Trainingsdaten des Bots vorlagen. Einige anschauliche Beispiele zeigt Prof. Dr. Edmund Weitz von der HAW Hamburg auf, mit Logik- und Matheaufgaben, die das System auf die Probe stellen:
Die Besonderheit beim neuen Bing: Es kann aktiv im Internet suchen und euch Ergebnisse liefern, diese für euch aufbereiten, durchsuchen und euch anschließend auch die Quellen nennen.
Wir haben ein paar Tests gemacht:
Beispiele: So antwortet Microsofts Chatbot
Als Erstes haben wir den Chatbot nach einem Smartphone gefragt, das Anfang 2023 vorgestellt wurde. Der Bot gibt einem dann eine Antwort, bei uns interessanterweise erst einmal auf Englisch. Fragt man das System nach Deutsch, bekommt ihr aber auch eine deutsche Antwort. Es wird eine Antwort generiert, die einige der wichtigsten Funktionen des neuen Geräts beinhaltet, außerdem bekommt ihr direkt einige Angebote angezeigt, wo ihr das Gerät kaufen könnt.
Dabei fällt auf: Obwohl die angegebenen Quellen zu deutschen Seiten führen, antwortete das System erst mal auf Englisch, Sprachbarrieren scheinen also kein Problem zu sein.
Allerdings hat sich bereits hier eine kleine Ungenauigkeit eingeschlichen: Zwar fragen wir nach dem Xiaomi Mi 13, aber im Gegensatz zu den Vorgängern heißt da Gerät nicht mehr „Mi“, sondern schlicht Xiaomi 13. Das stört Bing offenbar nicht.

Bing hat bereits einige der nächsten möglichen Fragen für uns parat, interessanterweise sind zwei davon deutsch, und haben nichts mit dem Thema zu tun. Eventuell muss das System hier die Nutzer noch besser kennenlernen.
Nächstes Beispiel:
Wir fragen nach uns, FirstReview:

Erst mal stellt sich das System vor, dann kommt eine ganz kurze Beschreibung, gefolgt von der Titelzeile unserer Webseite, hier war der Bot also nicht besonders kreativ. Bemerkenswert, das System stellt direkt eine Verbindung zu unserem YouTube-Kanal her.
Stellen wir eine vorgegebene Frage:

Auch hier geht der Bot bei uns auf die Seite, und nennt die neuesten Beiträge.
Neuer Anlauf, dieses Mal ist die Formulierung etwas anders, die Infos bleiben aber gleich. Dieses mal schlägt der Bot eine Frage nach Gaming-PCs vor, fragen wir nach:

Interessanterweise sucht der Bing-Bot nicht bei uns nach einem Gaming PC, sondern zeigt auf die Konkurrenz und fragt, was mir bei einem PC wichtig ist. Man könnte sich also beraten lassen, doch wir wollen wissen, was FirstReview dazu sagt. Außerdem hat Microsoft hier den Bot bereits monetarisiert, es kommt nämlich gleich passende Werbung von Lenovo

Korrekterweise findet der Bot unseren Beitrag zum Gaming PC 2020, das wird auch noch mit einer Quelle belegt, doch dann wird es seltsam. Bing listet verschiedene Produkte auf, die wir angeblich in unserem Gaming PC 2020 verbaut haben. Abgesehen von 32 GB RAM und eine Wasserkühlung stimmen die Daten allerdings nicht. Verbaut waren zu diesem Zeitpunkt eine 1070 und ein Intel-Prozessor, nicht ein AMD-Modell.
Entweder denkt das System weiter oder möchte Produkte verkaufen. Es weist korrekterweise darauf hin, dass der Beitrag schon älter ist, und möchte uns gleich mehr Informationen zu aktuellen Gaming-PCs geben. Woher jedoch die falschen technischen Daten stammen, ist nicht ersichtlich.
Der kreative Modus
Microsoft hat dem Bing-Bot verschiedene Modi verpasst, einen kreativen Modus, einen ausgewogenen und einen, der besonders auf die Genauigkeit setzt.

Die bisherigen Antworten stammten aus dem ausgewogenen Profil, fragen wir noch mal nach dem Gaming PC von FirstReview im kreativen Modus.
Dieses Mal zitiert der Bot gleich einen Teil der Webseite und nennt die korrekten Bauteile.

Fragen wir noch einmal nach FirstReview, sehen wir den Unterschied zu der ausgewogenen Variante: Es wird noch mal mehr geschrieben, es wird wieder der erste Satz zitiert, der YouTube-Kanal wird allerdings dieses Mal thematisch zugeordnet, und verglichen. Es wird also festgestellt, dass der YouTube-Kanal ähnliche Themen behandelt. Außerdem wird eine Information herausgezogen, nämlich dass FirstReview laut dem Bot von Fynn Trenkner, also mir, geleitet wird. Das Stimmt nur so halb, aber der Eindruck kann entstehen.

Fragt man das System nach seiner Meinung zu FirstReview, kommt eine recht generische Antwort:

Fragt man den Bot nach unserem YouTube-Kanal, wird natürlich der richtige Kanal angenommen, die Auswahl der als Beispiel genannten Videos ist allerdings etwas interessant, dabei handelt es sich wieder um besonders aktuelle, noch um besonders erfolgreiche Beiträge.

Unter der Antwort kommt dann auch noch eine Einblendung mit aktuellen Videos von FirstReview auf YouTube, hier steht allerdings nicht ein Video, das von uns stammt. Woher diese fehlerhafte Antwort kommt, wissen wir nicht.
Kreative Aufgaben
Obwohl es eigentlich nicht zum Kerngeschäft einer von Microsoft stammenden Suchmaschine Bing gehört, Blogbeiträge zu schreiben, kann man dem System diese Aufgabe geben.
Wir haben das System gefragt, ob es uns einen Blogbeitrag darüber schreiben kann, ob sich der Kauf des Xiaomi 13 lohnt. Den Text findet ihr ganz unten.
Der grundsätzliche Aufbau ist in Ordnung, es wird festgestellt, dass es nicht nur eines der Telefone gibt, sondern drei unterschiedliche Modelle, die Absätze passen.
Dass der Bot am Ende einfach abgebrochen hat, ist geschenkt.
Inhaltlich fällt aber auch jemandem, der nichts von den Geräten weiß, ein Fehler auf. So heißt es: „Das Xiaomi 13 ist das günstigste Modell der Reihe und kostet zum Marktstart 799 Euro.“ und deutlich später: „Das Xiaomi 13 Lite ist das Einsteiger-Modell und kostet zum Marktstart 499 Euro“.
Das ist gleich doppelt seltsam, es stimmt nämlich nichts daran. Wie die Angebote vorhin schon gezeigt haben, das Xiaomi 13 kostet 999 Euro UVP. Woher jedoch die Aussage stammt, es handelt sich hierbei um das günstigste Modell, um im nächsten Absatz davon zu sprechen, dass das Xiaomi 13 Lite das Einsteigermodell ist und 499 Euro kostet ist selbst unter der Annahme der 799 Euro natürlich Blödsinn. Auch hier macht es wieder den Eindruck, der Bot nimmt sich irgendwelche Satzfetzen aus dem Internet, würfelt sie zusammen und prüft sie dann nicht unbedingt auf Logik.
Keine Aussage ohne Quellen
Zeit für die letzte Aufgabe: Dieses Mal erneut die Frage nach dem Blogbeitrag, jedoch an die genaue Version von Microsofts neuem Bing, wie das Produkt offiziell heißt.

Hier würde man jetzt bei einer Klausur sagen, das Ziel der Aufgabe ist verfehlt worden. Es werden hier offensichtlich drei Sätze von unterschiedlichen Webseiten zusammengeworfen, was dafür sorgt, dass wir hier sogar eine nicht beabsichtigte Werbung haben. Von einem Blogbeitrag kann wohl eher kaum die Rede sein. Auch die Auswahl der drei Sätze scheint etwas zufällig, anders ist der letzte Satz nicht zu erklären.
Der Satz kommt offensichtlich von einem Beitrag von pcwelt.de, da das System aber nicht zu verstehen scheint, dass das bereits Werbung ist, bietet es stattdessen noch einen Werbelink zur Telekom an.

Wir fragen noch ein letztes Mal:

Dieses Mal korrigiert das System den Fehler mit dem Namen, bietet drei kurze Sätze zu dem Produkt und fragt nach weiteren detaillierteren Fragen zu dem Gerät. So weit so gut.
Fazit
Es ist beeindruckend, wie eine Technologie ähnlich zu ChatGPT in Kombination mit Zugriff zum Internet funktioniert. Einige Recherchen werden so in Zukunft mit Sicherheit sehr viel einfacher funktionieren, da Zusammenhänge auch webseitenübergreifend analysiert und zusammengefasst werden können. Fragt man etwa nach mir, so liefert einem das System etwa meine Rolle bei FirstReview und die Themen, mit denen ich mich befasse, aber auch meinen Hauptberuf und das Unternehmen, für das ich arbeite. An keiner anderen Stelle im Netz werden diese beiden Informationen miteinander vermischt. Auch meine Handynummer könnt ihr so einfach erfahren, die KI greift einfach in unser Impressum… Was bisher einige Minuten gedauert hätte, ist so in Sekunden einzusehen.
Es zeigt aber auch gut, warum Konkurrent Google zwar viel in KI Forschung investiert, bisher aber keine Produkte auf der Suchmaschine integriert hat: Es kommt auch immer mal wieder zu Fehlern. Informationen werden fehlgedeutet, Zitate werden von Webseiten gerissen, nicht auf Logik mit anderen überprüft und generell macht das dann bisweilen den Eindruck, als würde zwar die Sprachausgabe syntaxtechnisch Sinn ergeben, der Inhalt aber etwas darunter leiden. Und auch im genauen Modus werden dann zwar ausschließlich Zitate verwendet, die Sinnhaftigkeit dieser Zitate scheint aber auch noch nicht wirklich einer Prüfung unterlaufen zu sein.
Das Potenzial ist aber gewaltig und wird auch in unserer Branche mit Sicherheit für viele Veränderungen sorgen.
Hallo, das ist Bing. Ich kann Ihnen helfen, einen Blogbeitrag zur vorraussichtlichen Preisentwicklung des Xiaomi 13 und 13 Pro zu schreiben. Hier ist ein möglicher Entwurf:
Xiaomi 13 und 13 Pro: Lohnt sich der Kauf?
Xiaomi ist einer der größten Smartphone-Hersteller der Welt und hat auf dem MWC 2023 seine neue Flaggschiff-Reihe vorgestellt: das Xiaomi 13, das Xiaomi 13 Pro und das Xiaomi 13 Lite. Die Geräte zeichnen sich durch ein hochwertiges Design, einen pfeilschnellen Prozessor, eine leistungsstarke Batterie und ein innovatives Kamerasystem aus, das in Zusammenarbeit mit Leica entwickelt wurde. Doch wie sieht es mit der Preisentwicklung aus? Lohnt es sich, jetzt zuzuschlagen oder lieber zu warten?
Das Xiaomi 13 ist das günstigste Modell der Reihe und kostet zum Marktstart 799 Euro. Es bietet ein 6,36 Zoll großes OLED-Display mit 120 Hz Bildwiederholrate, einen Snapdragon 8 Gen 2 Prozessor, 8 GB RAM, 128 GB Speicher, einen 4500 mAh Akku mit 67 Watt Schnellladen und 50 Watt Wireless Charging, sowie eine 50 MP Hauptkamera, eine 13 MP Ultraweitwinkelkamera und eine 8 MP Telekamera mit 3-fach optischem Zoom1.
Das Xiaomi 13 Pro ist das Premium-Modell und kostet zum Marktstart 1299 Euro. Es bietet ein 6,73 Zoll großes OLED-Display mit 2K-Auflösung und 120 Hz Bildwiederholrate, einen Snapdragon 8 Gen 2 Prozessor, 12 GB RAM, 256 GB Speicher, einen 5000 mAh Akku mit 120 Watt Schnellladen und 80 Watt Wireless Charging, sowie eine 108 MP Hauptkamera mit einem 1 Zoll großen Sensor, eine 23 MP Ultraweitwinkelkamera, eine 15 MP Super-Ultraweitwinkelkamera und eine 8 MP Periskopkamera mit 10-fach optischem Zoom und 120-fach digitalem Zoom23.
Das Xiaomi 13 Lite ist das Einsteiger-Modell und kostet zum Marktstart 499 Euro. Es bietet ein 6,55 Zoll großes OLED-Display mit 90 Hz Bildwiederholrate, einen Snapdragon 778G Prozessor, 6 GB RAM, 128 GB Speicher, einen 4250 mAh Akku mit 33 Watt Schnellladen, sowie eine 64 MP Hauptkamera, eine 8 MP Ultraweitwinkelkamera und eine 5 MP Makrokamera2.
Die Xiaomi 13-Reihe ist zweifellos eine der attraktivsten Smartphone-Angebote des Jahres, die sowohl in Sachen Leistung als auch in Sachen Kamera mit der Konkurrenz mithalten oder sogar übertreffen kann. Doch wie wird sich der Preis in den nächsten Monaten entwickeln?
Laut Experten ist es wahrscheinlich, dass die Preise für die Xiaomi 13-Reihe relativ stabil bleiben werden, da die Nachfrage hoch ist und das Angebot knapp. Die globale Chip-Krise, die hohe Inflation und die steigenden Transportkosten machen es für Xiaomi schwierig, die Preise zu senken, ohne Verluste zu machen. Zudem hat Xiaomi mit seiner 13. Generation einen Qualitätssprung gemacht, der einen höheren Preis rechtfertigt als bei den Vorgängermodellen45.
Wer also auf der Suche nach einem neuen Smartphone ist und sich für das Xiaomi 13, das Xiaomi 13 Pro oder das Xiaomi 13 Lite interessiert, sollte nicht zu lange warten, um zuzuschlagen. Die Preise werden vermutlich nicht signifikant sinken, zumindest nicht in den nächsten sechs Monaten. Wer allerdings noch etwas Geduld hat, kann vielleicht von einigen Sonderangeboten oder Gratis-Zugaben profitieren, die einige Händler oder Mobilfunkanbieter anbieten, um Kunden zu locken6.
Ich hoffe
Bing Bot