Präsenzsensoren revolutionieren die Art und Weise, wie wir unsere Smart Homes steuern. Anders als herkömmliche Bewegungsmelder erkennen sie nicht nur Bewegung, sondern auch statische Anwesenheit. Wir haben den LinknLink eMotion Pro ausführlich getestet und zeigen euch, für wen sich dieser 24GHz mmWave Radar Sensor eignet und wo seine Stärken und Schwächen liegen.
Was unterscheidet Präsenzsensoren von Bewegungsmeldern?
Bevor wir in den eigentlichen Test einsteigen, ist es wichtig, den grundlegenden Unterschied zwischen Bewegungsmeldern und Präsenzsensoren zu verstehen. Herkömmliche Bewegungsmelder arbeiten meist mit PIR-Technologie (Passive Infrared) und reagieren auf Temperaturänderungen und Bewegungen. Das Problem: Sobald ihr euch nicht mehr bewegt – etwa beim Lesen auf dem Sofa oder beim Arbeiten am Schreibtisch – registriert der Sensor keine Aktivität mehr. Das Licht geht aus, obwohl ihr noch im Raum seid. Kennt ihr sicherlich aus öffentlichen Toiletten, wo ihr plötzlich wild mit den Armen wedeln müsst, um das Licht wieder einzuschalten.
Präsenzsensoren mit mmWave-Radartechnologie gehen hier einen völlig anderen Weg. Sie senden Millimeterwellen aus und analysieren die zurückkommenden Signale. Dadurch erkennen sie selbst kleinste Bewegungen wie Atmung oder Tippen auf der Tastatur. Ihr müsst euch nicht aktiv bewegen, um erfasst zu werden. Der Sensor registriert eure Anwesenheit kontinuierlich, solange ihr im Erfassungsbereich seid. Das macht sie ideal für Büros, Schlafzimmer oder Wohnräume, wo man sich oft längere Zeit kaum bewegt. Zudem arbeiten mmWave-Sensoren unabhängig von Licht und Temperatur – sie funktionieren im Dunkeln genauso zuverlässig wie bei Tageslicht und werden nicht von Heizungen oder Klimaanlagen beeinflusst.
Technische Ausstattung des eMotion Pro
Der LinknLink eMotion Pro arbeitet mit 24GHz mmWave-Radartechnologie und bietet MQTT-Integration für fortgeschrittene Smart Home Systeme. Die Verbindung erfolgt über WLAN, und der Sensor ist mit Home Assistant, Alexa und Google Home kompatibel. Das kompakte Gehäuse lässt sich flexibel im Raum positionieren, wobei die Halterung hier eine besondere Rolle spielt – dazu später mehr.
Installation und Einrichtung: Nicht ganz trivial

Die Einrichtung des eMotion Pro ist leider nicht so plug-and-play, wie wir es uns gewünscht hätten. Während technisch versierte Smart Home Nutzer keine größeren Probleme haben werden, könnte die Konfiguration Einsteiger vor Herausforderungen stellen. Fairerweise: Google Home und Alexa werden theoretisch auch direkt unterstützt – das ist aber etwas Perlen vor die Säue, da ihr hier keine tiefen Einstellungen machen könnt. Die Integration über MQTT bietet zwar enormes Potenzial für Feineinstellungen, setzt aber voraus, dass ihr ein System wie Home Assistant nutzt und bereit seid, euch intensiver mit der Materie auseinanderzusetzen.
Über MQTT habt ihr Zugriff auf zahlreiche Parameter und könnt den Sensor sehr präzise an eure Bedürfnisse anpassen. Empfindlichkeit, Erfassungsbereiche und Reaktionszeiten lassen sich feingranular steuern. Das ist fantastisch für Bastler und Smart Home Enthusiasten, die genau wissen, was sie tun. Für Nutzer, die einfach nur einen Sensor anschließen und nutzen möchten, ist der Aufwand allerdings möglicherweise zu hoch. Eine vereinfachte Einrichtungsoption für Standardszenarien würde dem Produkt guttun.
Über die App lassen sich weitere Feineinstellungen treffen, etwa auch eine Abwesenheitsverzögerung. Auch die Abstände können justiert werden – wahrscheinlich aber ein Feature, das eher selten zum Einsatz kommen dürfte.
Zuverlässigkeit in der Praxis: Anwesenheit ja, Abwesenheit mit Vorsicht
In unserem Test zeigte sich die Zuverlässigkeit des eMotion Pro insgesamt auf hohem Niveau. Die Anwesenheitserkennung funktioniert hervorragend – der Sensor registriert präzise, wenn sich jemand im Raum befindet, selbst bei minimalen Bewegungen. Ob ihr am Schreibtisch arbeitet, auf der Couch liegt oder einfach nur im Raum steht, der Sensor erkennt eure Präsenz zuverlässig.
Bei der Abwesenheitserkennung müsst ihr allerdings etwas vorsichtiger sein. Es kann vereinzelt vorkommen, dass der Sensor trotz eurer Anwesenheit kurzzeitig keine Person mehr erkennt. Für das Einschalten von Licht ist das kein Problem – schlimmstenfalls geht das Licht kurz aus und sofort wieder an. Kritischer wird es, wenn ihr Szenarien einrichtet, die beim Verlassen des Raumes ausgelöst werden, etwa das Ausschalten aller Lichter oder das Herunterfahren von Geräten.
Hier empfehlen wir dringend, einen Timer einzubauen. Statt die Lampen sofort auszuschalten, wenn keine Anwesenheit mehr erkannt wird, solltet ihr eine Verzögerung von mindestens 2-3 Minuten einplanen. So verhindert ihr, dass das Licht ausgeht, während ihr noch im Raum seid. In der Praxis hat sich gezeigt, dass solche kurzen Erkennungslücken selten sind, aber eben nicht komplett ausgeschlossen werden können.
Halterung und Montage: Verbesserungspotenzial vorhanden
Die mitgelieferte Halterung ist funktional, aber nicht optimal gelöst. Sie erfüllt ihren Zweck, wirkt jedoch etwas gewöhnungsbedürftig und könnte in puncto Flexibilität besser sein. Gerade bei der Ausrichtung des Sensors wünscht man sich mehr Einstellmöglichkeiten.
Hier kommt die gute Nachricht für alle, die einen 3D-Drucker besitzen oder Zugang zu einem haben: Mit einer selbst gedruckten Halterung lässt sich das Ergebnis deutlich verbessern. Die Community hat bereits verschiedene Designs entwickelt, die mehr Freiheitsgrade bei der Ausrichtung bieten und den Sensor eleganter an Wand oder Decke befestigen. Wer die Möglichkeit hat, sollte definitiv über eine alternative Halterung nachdenken – das Potenzial des Sensors lässt sich so besser ausschöpfen.

Für wen eignet sich der eMotion Pro?
Der LinknLink eMotion Pro ist kein Sensor für jedermann. Er richtet sich klar an Smart Home Enthusiasten, die bereit sind, Zeit in die Konfiguration zu investieren und die Möglichkeiten von MQTT und Home Assistant nutzen möchten. Wenn ihr zu dieser Gruppe gehört, bekommt ihr ein leistungsfähiges Werkzeug mit vielen Anpassungsmöglichkeiten.
Die Anwesenheitserkennung funktioniert zuverlässig und hebt den eMotion Pro deutlich von einfachen Bewegungsmeldern ab. Mit der richtigen Konfiguration und sinnvollen Timern lassen sich präzise Automatisierungen umsetzen, die euren Smart Home Alltag spürbar verbessern. Bedenkt allerdings, dass ihr für die optimale Nutzung technisches Verständnis und Geduld bei der Einrichtung mitbringen solltet.
Fazit: Solider Präsenzsensor mit Bastelcharakter
Der LinknLink eMotion Pro liefert im Test eine solide Leistung, wenn man bereit ist, sich auf seine Eigenheiten einzulassen. Die Anwesenheitserkennung arbeitet zuverlässig, die MQTT-Integration bietet enorme Flexibilität, und das Preis-Leistungs-Verhältnis ist fair. Gleichzeitig gibt es Verbesserungspotenzial bei der Einrichtung und der Halterung.
Wenn ihr euch für Smart Home Technik begeistert, Home Assistant nutzt und keine Scheu vor etwas Konfigurationsaufwand habt, ist der eMotion Pro eine empfehlenswerte Wahl. Plant bei der Einrichtung ausreichend Zeit ein, experimentiert mit den Einstellungen und nutzt Timer für abwesenheitsbasierte Automatisierungen. Mit der richtigen Herangehensweise werdet ihr mit einem präzisen und vielseitigen Präsenzsensor belohnt, der herkömmliche Bewegungsmelder deutlich übertrifft.
Hier geht’s zur Herstellerseite.
- PRÄZISE 24GHZ RADAR PRÄSENZERKENNUNG – Dank der mmWave Radar-Sensor-Technologie der 3. Generation bietet der eMotion Pro eine hochexakte Präserkennung. Er erfasst Ihre Anwesenheit präzise und übertrifft Radar der 2. Generation (5,8 GHz) und PIR-Sensoren der 1. Generation in puncto Genauigkeit.
- BREITES UND DURCHDRINGENDES ERFASSUNGSSIGNAL – Flexible Installation in beliebiger Ausrichtung oder Position (auch in Schränken) mit einer Frontreichweite von bis zu 7 Metern. Das Signal durchdringt leichte Hindernisse und gewährleistet zuverlässige Präsenzerkennung in verschiedenen Raumkonfigurationen.
- IR-FERNSTEUERUNG UND HELLIGKEITSSENSOR – Integrierte Infrarot-Emitter (Reichweite 15 Meter) und ein Helligkeitssensor ermöglichen komplexe Automatisierungen: automatische Lichtsteuerung bei Dunkelheit, Klimaanlagenregelung nach Abwesenheit oder Energieeffizienzoptimierung – alles mit einem Gerät.
- INTEGRATION MIT HOME ASSISTANT ÜBER MOTION2MQTT – Durch den MQTT-Protokoll-Bridge Motion2MQTT löst der Sensor automatisierte Aktionen aus: Lichtaktivierung bei Bewegung, personalisierte Smartphone-Benachrichtigungen, Sicherheitskamera-Triggerung oder individuelle Sicherheitsszenarien für ein intelligentes Zuhause.
- KOMPATIBILITÄT MIT ALEXA UND GOOGLE HOME – Sprachbefehle und präsenzbasierte Routinen über Alexa/Google Home ermöglichen eine optimierte Heimautomatisierung mit Sprachalarmen und personalisierten Abläufen.