Die DJI Tello ist die Einstiegsdrohne, der Name ist allerdings etwas irreführend. Denn die Drohne wird eigentlich von der Firma „Ryze“ gebaut. Jedoch führt das Unternehmen „DJI“ die Drohne mit in seinem Portfolio. Wir haben die Drohne für euch mehrere Wochen auf Herz und Nieren getestet. Ob, und vor allem, wer sich die Drohne kaufen sollte, werden wir für euch heute erklären.
Design und Lieferumfang
Das Design der Tello ist sehr schlicht und erinnert unweigerlich an jenes der deutlich teureren DJI Spark. Das Gehäuse besteht, wie bei fast allen Drohnen, komplett aus Kunststoff und ist in den Farben Grau, Schwarz und Weiß erhältlich. Wir haben ein weißes Testgerät. Mit rund 80 Gramm ist die Tello wirklich ein Leichtgewicht.
Zum Schutz für Kollisionen ist die Drohne mit vier Propellerschutz-Rahmen ausgestattet, die sich abnehmen lassen. Wir empfehlen diese abzunehmen, wenn ihr euch sicher fühlt, die Flugeigenschaften werden dadurch etwas besser. Außen sitzen Power-Button und Micro-USB-Ladebuchse. Der Akku wird in den Multicopter eingeschoben und rastet im Gehäuse ein. Der Akku kann also sowohl in der Drohe als auch extern mit einem separaten Ladegerät geladen werden. Dieses kann zusätzlich erworben werden, ist allerdings zusammen mit zwei weiteren Akkus auch in der Boost-Combo dabei.
Tello: Wie gut ist die Bild- und Videoqualität?
Fangen wir zunächst mit dem live-übertragenden Bild an. Denn das Live-Bild der in der Tello eingebauten Kamera wird per WLAN an das Smartphone übertragen, so könnt ihr die Drohne in der Theorie fliegen, ohne sie anzuschauen. Allerdings ist die Übertragung weder besonders stabil noch ist Qualität wirklich gut, in unserem Test traten einige Ruckler und manchmal ein Rauschen auf. Fotos zeigten zudem leichtes bis starkes Bildrauschen. Schade: Das liegt daran, dass die Drohne leider kein Gimbal besitzt, sondern eine im Gehäuse fest verbaute Kamera. Die Drohne stabilisiert das Bild zumindest elektronisch, jedoch zoomt sie dafür ins Bild rein, was für Probleme bei der Steuerung über das übertragene Bild sorgt. Die Bilder werden der Tello werden mit einer Auflösung von 5 Megapixeln, und die Videos in HD-Qualität (1280x720p) aufgenommen. Alle Aufnahmen werden direkt auf dem Smartphone gespeichert. Wir finden die Fotoqualität der Tello überraschend gut. In unseren bisherigen Tests hatten die meisten günstigen Drohnen komplett unbrauchbare Foto-Ergebnisse geliefert. Die Tello-Bilder sind natürlich auch nichts für richtige Fotografie, bei gutem Licht reichen die Bilder allerdings trotzdem für Social Media und Co. Die HD-Aufnahmen sind wirklich okay, solange ihr die Drohne dabei nicht bewegt. Filmen beim Fliegen klappt nur bei sehr geringer Fluggeschwindigkeit und etwas Übung. Dennoch sind wir von den Ergebnissen überrascht. Die einprogrammierten Flugmodi erzeugen wirklich gute Aufnahmen.
Wie sind die Flugeigenschaften der Tello?
Die Flugeigenschaften sind für die Größe der Drohne wirklich beeindruckend. Die Drohne hält sich stabil in der Luft und lässt sich sehr konkret steuern. Die Drohne wird über das Smartphone und WLAN gesteuert, und das funktioniert beeindruckend: Die Reaktionen auf die Eingaben sind mehr als zufriedenstellend. Die Verbindung hält leider nicht ganz die versprochenen 100 Meter, mit unserem Testgerät (iPhone 12 Pro) kamen wir auf ca. 60 Meter Reichweite bei optimalen Bedingungen.
Flugmodi und Tello-App
Die Tello hat einige Flugmodi bereits einprogrammiert. Damit kann die Drohne gelenkt werden, zusätzlich zur manuellen Steuerung macht die Tello auf Fingerzeig Salti, fliegt einen Kreis um den Piloten oder unterstützt bei den Aufnahmen. Es gibt auch einen Selfie-Video-Modi. Auch 360-Grad-Panoramen per Video, Start und Landung sind automatisiert. Obwohl die vorgefertigten Flugprogramme gerade für Neulinge viel Spaß machen, sind sie für versierte Piloten lediglich eine nette Spielerei. Solche Programme gibt es auch bei den teuren DJI-Drohnen, hier heißen sie QuickShots. In den Schnelleinstellungen stehen die Fluggeschwindigkeiten „langsam“ und „schnell“ zur Auswahl. Während sich für Anfänger und bei Videoaufnahmen der langsame Modus anbietet, macht der schnelle Modus vor allem beim freien Fliegen viel Spaß, ist für Aufnahmen allerdings unbrauchbar.
Die Tello-App ist übersichtlich und bietet einige Einstellungsmöglichkeiten, die man auch aus der DJI-App kennt, wie z. B. die maximale Flughöhe etc. Ansonsten lässt sich die Drohne mit der App steuern, optisch erinnert die Steuerung an Rennspiel-Apps. Technisch funktioniert die Steuerung wie bei so ziemlich allen anderen Drohnen auch. Der linke Stick ist für das Steigen bzw. Sinken und das Drehen der Drohne, mit dem Rechten fliegt man vor/zurück und zur Seite. Ansonsten ist eine Galerie in der App integriert, in der alle Fotos und Videos landen, die ihr mit der Drohne aufnehmt. Oben in der Mitte werden die Verbindungsstärke sowie die Akkuladung der Drohne angezeigt. Wir sind mit der App sehr zufrieden, die Bedienung ist leicht verständlich und übersichtlich, der Funktionsumfang ausreichend. Die vorprogrammierten Flugmodi können über ein eigenes Menü ausgewählt werden.
DJI Tello Boost Combo Test
Wie bereits erwähnt, gibt es eine Boost Combo, bei der man noch einige Zusatzausstattungen mitgeliefert bekommt. Diese empfiehlt sich für alle, die die Drohne mal mitnehmen wollen, denn die Akkulaufzeit ist mit ca. 11 min nicht gerade lang.
Der Lieferumfang der Boost Combo:
Lieferumfang | 1 Propellerpaar 1 Fluggerät 1 Set Propellerschützer 3 Akkus Akkuladestation Micro-USB-Kabel Propeller Ausbauklemme |
DJI Tello Controller
Für die Tello gibt es einen Controller, den man extra kaufen muss, dieser wird per Bluetooth mit dem Smartphone verbunden. Das funktioniert wirklich gut, allerdings ist es sehr schade, dass dieser sich nicht mit der Drohne verbindet und somit die Reichweite nicht erhöht.
Fazit
Eins ist klar: Die DJI Tello ist mehr als nur eine klassische Spielzeugdrohne. Denn die Flug-Charakteristik ist wirklich beeindruckend gut und auch eine Live-Video-Übertragung ist etwas Außergewöhnliches in diesem Preisbereich. Der Preis ist zwar gegenüber anderen Spielzeug-Drohnen etwas teurer, ist aber auf jeden Fall gerechtfertigt. Wer günstig in das Thema Drohnen einsteigen möchte, ist mit der Tello gut bedient. Allerdings ist das Fliegen mit der Tello nicht wirklich vergleichbar mit größeren Drohnen. Die Videoqualität ist leider nicht wirklich gut, das hatten wir jedoch so erwartet, der etwas hohe Preis für Ersatzakkus hätte nicht sein müssen. Abschließend lässt sich sagen: Wer ein bisschen fliegen will, oder Bilder und Videos für Social Media aufnehmen will, für den ist die Tello die richtige Drohne.